Kindsmord in Deutschland: Polizei beendet Einsatz an Schule
Bei der Fahndung nach dem mutmaßlichen 19-jährigen Kindermörder aus Herne in Deutschland hat die Polizei ihren Einsatz an einer Schule beendet. Einsatzkräfte hatten nach einem Hinweis auf den 19-jährigen Marcel H. das Gymnasium durchsucht und die Schüler nach und nach aus dem Gebäude geholt.
„Allen geht es gut“, sagte eine Polizeisprecherin nach dem sechseinhalb Stunden dauernden Einsatz. Ein Passant will H. zuvor in der Nähe der Schule gesehen haben.

APA/dpa/Marcel Kusch
Weitere Tat noch unbestätigt
Die Polizei hat noch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob der Verdächtige für weitere Todesopfer verantwortlich ist. Hinweise aus einem Chat, „wonach der Täter eine Frau in seine Gewalt gebracht, gefoltert und ermordet haben soll, haben sich bisher nicht bestätigt“, teilte die Polizei Bochum heute Früh mit. Das könne „jedoch weiterhin nicht ausgeschlossen werden“.
Eingegangene Hinweise „werden derzeit intensiv geprüft“, hieß es in der Mitteilung. Gestern hatten die Ermittler mitgeteilt, dass in einem Internetchat eine Botschaft im Namen des Verdächtigen aufgetaucht sei. Darin sei von einem Kampf mit einer Frau und von Folter die Rede. „Sie leistete mehr Widerstand als das Kind“, zitierte die Polizei aus dem Chat.
„Ernst nehmen“
Es sei nicht auszuschließen, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handle, sagte die Polizei. „Aber die Gefahrenlage macht es nötig, das ernst zu nehmen.“
Sie rief dazu auf, bei Antreffen von H. „nicht selbstständig einzugreifen, sondern umgehend die Notrufnummer 110 anzurufen“. H. sei etwa 1,75 Meter groß und von sehr schlanker Statur. Er sei ein Brillenträger, habe kurze blonde Haare und sei vermutlich mit Tarnhose und Tarnweste bekleidet.