D: Grüne weisen Frontex-Kritik an Rettungsaktionen zurück

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Die deutschen Grünen haben die Kritik der EU-Grenzschutzagentur Frontex an Rettungsaktionen durch Hilfsorganisationen für Flüchtlinge im Mittelmeer zurückgewiesen.

Die Zahl der Toten „wäre ohne den unermüdlichen Einsatz und das humanitäre Engagement der Nichtregierungsorganisationen deutlich höher, deshalb sind wir diesen Organisationen zu Dank verpflichtet“, sagte die flüchtlingspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg, der deutschen „Welt“ (Dienstag-Ausgabe).

Leggeri: Rettungseinsatz überprüfen

Frontex-Direktor Fabrice Leggeri hatte sich gegen Rettungseinsätze vor der libyschen Küste gewandt. Solche Aktionen führten dazu, dass Schleuser noch mehr Migranten als in den Jahren zuvor auf die seeuntüchtigen Boote zwingen, sagte er der „Welt“. Leggeri forderte, insgesamt „das aktuelle Konzept der Rettungsmaßnahmen vor Libyen auf den Prüfstand“ zu stellen.

Zweifelsohne seien die Methoden der Schlepper und Schleuser „menschenverachtend und zynisch“, sagte dazu Amtsberg. „Dem wirkt man aber nicht entgegen, indem man schutzsuchende Menschen ihrem eigenen Schicksal überlässt.“

Um den Schleppern das Handwerk zu legen, müssten legale und sichere Wege für Flüchtlinge geschaffen werden, forderte die Grünen-Politikerin. Dazu gehöre auch der legale Nachzug von Familien von bereits in Europa lebenden Flüchtlingen. „Kein Mensch flieht freiwillig, daher führt mehr Abschottung nur dazu, dass Menschen in ihrer Verzweiflung noch gefährlichere Wege in Kauf nehmen müssen“, hob Amtsberg hervor.