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Möglich durch Banksystemzugang

Nordkorea umgeht nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UNO) die internationalen Sanktionen mit einem Geflecht aus Firmen in der ganzen Welt. Unterstützt werde das durch einen noch immer teilweise möglichen Zugang zum Bankensystem, heißt es in einem UNO-Bericht, der Reuters vorlag.

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Nordkorea gelinge es, weiterhin Menschen, Geld und Güter über die Grenzen zu schaffen. Auch der grenzüberschreitende Waffenhandel dauere an. Die UNO-Mitgliedsstaaten sollten „erhöhte Wachsamkeit“ gegenüber nordkoreanischen Diplomaten üben, die in wirtschaftliche Aktivitäten verwickelt seien, weil einige von ihnen finanzielle Unterstützung für illegale Netzwerke leisteten, schrieben die Experten der Vereinten Nationen.

Weiter Waffenhandel mit Eritrea

Dem 100-seitigen Bericht zufolge gibt es Anzeichen, dass etwa der Waffenhandel mit Eritrea anhält. So sei im Juli eine Lieferung von militärischer Kommunikationsausrüstung abgefangen worden. Auch exportiere Nordkorea Mineralien, obwohl diese unter die Sanktionen fielen.

Für Nordkorea ist Kohle das wichtigste Exportgut. China hat jedoch die Grenzen geschlossen. Damit setzt es von den Vereinten Nationen verhängte Sanktionen um, die darauf abzielen, die Regierung in Pjöngjang von Devisen abzuschneiden, die das Land für sein Atom- und Raketenprogramm benötigt.

Erster Kontakt USA - Nordkorea offenbar gescheitert

Indes platzte der erste geplante Kontakt zwischen Nordkorea und US-Vertretern seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump einer Zeitung zufolge.

Ursprünglich hätte sich die für Nordamerika zuständige Mitarbeiterin im nordkoreanischen Außenministerium, Choe Son Hui, Anfang März mit ehemaligen US-Behördenmitarbeitern in New York treffen sollen, berichtete das „Wall Street Journal“. Allerdings habe das US-Außenministerium Choe ein Visum verweigert. Der Grund dafür sei unklar. Möglicherweise hätten der nordkoreanische Raketentest am 12. Februar und die Ermordung des Halbruders von Machthaber Kim Jong Un in Malaysia eine Rolle gespielt.

In Kreisen des US-Außenministeriums hieß es, es seien keine derartigen Gespräche geplant gewesen. Angaben zu einzelnen Visaverfahren würden nicht gemacht.

Das südkoreanische Außenministerium verwies darauf, dass dem Bericht zufolge weder die Regierung in Washington noch in Seoul an den Plänen beteiligt gewesen seien. Zuletzt hatte ein hochrangiger nordkoreanischer Vertreter 2011 die USA besucht. Trump hatte Ende Februar der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview erklärt, man sei „sehr wütend“ über den Raketentest und prüfe verschiedene Reaktionen.

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