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Angriff auf letzten IS-Rückzugsort im Land

Bei ihrer Offensive auf den Flughafen von Mossul sind die irakischen Truppen am Donnerstag auf das Airportgelände vorgedrungen und haben nach Angaben des Staats-TV den Flughafen eingenommen. Augenzeugen beobachteten, wie die irakischen Einsatzkräfte das Gelände von Westen her betraten, nachdem sie zuvor mit Unterstützung von Drohnen, Kampfjets und Hubschraubern in Richtung des Flughafens vorgerückt waren.

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Auch eine von den Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besetzte benachbarte Militärbasis werde von den Soldaten angegriffen. Die beiden Ziele gelten als wichtiger Ausgangspunkt für die schwierige Befreiung Westmossuls vom IS.

Erbitterter Kampf gegen IS

Der Flughafen ist seit 2014 unter Kontrolle der Dschihadistenmiliz. Mitte Oktober hatten irakische Regierungstruppen eine Offensive auf Mossul begonnen, seither wurde der IS vollständig aus dem Ostteil der Stadt verdrängt. Am Sonntag starteten die irakischen Streitkräfte mit Unterstützung der internationalen Anti-IS-Koalition eine Offensive auf den Westteil der Metropole.

Irakische Anti-Terroreinheiten im Süden Mossuls

Reuters/Alaa Al-Marjani

Vorstoß gegen die Terrormiliz

Mossul ist die letzte irakische Stadt, die zumindest noch teilweise unter Kontrolle der IS-Miliz steht. Der Fluss Tigris trennt Mossul in einen östlichen und einen westlichen Teil. Durch seine Lage am südlichen Stadtrand ist der derzeit stillgelegte Flughafen ein wichtiger Zugang zum Westteil Mossuls.

„Beratende“ US-Soldaten unter Beschuss

Es ist unklar, wie viele IS-Kämpfer den Flughafen verteidigen. US-Beamte hatten aber am Montag gesagt, dass sich insgesamt noch rund 2.000 Dschihadisten in Mossul aufhalten. Beim Vormarsch der irakischen Sicherheitskräfte auf Mossul beteiligten sich auch US-Soldaten an Kämpfen. Die US-Sondereinheiten, die eigentlich nur als Berater im Irak sind, seien „verschiedene Male unter Beschuss gekommen, und sie haben den Beschuss erwidert“, sagte US-Oberst John Dorrian am Mittwoch in einer Videoschaltung aus Bagdad zu Journalisten in Washington.

Übersichtskarte von Mossul

Grafik: OSM/ORF.at

Derzeit sind rund 450 US-Soldaten im Land, um die irakische Armee beim Vormarsch auf Mossul zu unterstützen. Sie sollen vor allem beratend eingreifen, nicht mit der Waffe. Einige der US-Soldaten seien aber so nahe an der Front, dass sich ein Beschuss nicht vermeiden lasse, sagte Dorrian.

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