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Nachfolger Flynns steht fest

US-Präsident Donald Trump hat den Generalleutnant Herbert Raymond „H. R.“ McMaster zum neuen Nationalen Sicherheitsberater ernannt. Trump sagte am Montag vor Journalisten in seiner Residenz in Florida, McMaster habe ein „enormes Talent und enorme Erfahrung“. McMaster ist ein Spezialist der Widerstandsbekämpfung und war unter anderem im Irak tätig.

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Dem kahlköpfigen Mann wird an die Adresse der ihm unterstellten Soldaten im Irak das Zitat zugeschrieben: „Jedes Mal, wenn Ihr einen Iraker respektlos behandelt, arbeitet Ihr für den Feind.“ McMaster ist Autor eines vielgelobten Standardwerks über die politischen Fehler und Gründe im Zusammenhang mit der Niederlage der USA im Vietnamkrieg.

In Berichten der vergangenen Jahre wurde er wegen hoher strategischer Fähigkeiten oft als möglicher Kandidat für den Posten des nationalen Sicherheitsberaters genannt. 2014 wurde McMaster vom „Time Magazine“ als eine der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten benannt.

Flynn stolperte über Lüge zu Russland-Kontakten

Der 54-jährige Generalleutnant folgt auf Michael Flynn, der in der vergangenen Woche zurückgetreten war. Grund für den Rückzug waren Gespräche mit dem russischen Botschafter in Washington, die er geführt hatte, als er noch nicht als Nationaler Sicherheitsberater im Amt war. Später machte er zu diesen Gesprächen falsche Angaben, unter anderem gegenüber dem jetzigen Vizepräsidenten Mike Pence.

Andere Kandidaten hatten nach Flynns Rücktritt abgewinkt und das mit einer für diese Position ungewöhnlich großen Einflussnahme des Weißen Hauses begründet. Es war nicht unmittelbar klar, ob McMaster seine eigenen Leute an Bord des Gremiums wird bringen können. Die Position bedarf keiner Bestätigung des US-Senats. Ex-General Keith Kellogg, der das Amt interimistisch versieht, bleibe dem nationalen Sicherheitsrat als Stabschef erhalten, teilte das Weiße Haus mit.

US-Vizepräsident „enttäuscht“ vom Verhalten Flynns

Pence äußerte sich am Montag kritisch über das Verhalten von Flynn. Die Fakten, die er von Flynn zu dessen Gesprächen mit dem russischen Botschafter erhalten habe, seien „falsch“ gewesen, sagte Pence am Montag vor Journalisten in Brüssel. Das habe ihn „enttäuscht“. In seinem Rücktrittsgesuch bedauerte Flynn, im Zusammenhang mit seinen umstrittenen Kontakten zum russischen Botschafter in Washington Pence und andere mit „unvollständigen Informationen“ versorgt zu haben.

In den Gesprächen hatte Flynn noch vor dem Amtsantritt Trumps zugesagt, dass sich die neue Regierung gegenüber Moskau nachsichtiger zeigen werde als die Vorgängerregierung unter Präsident Barack Obama. Pence sagte nun in Brüssel, Flynns Rücktritt sei die „richtige Entscheidung“ gewesen und korrekt und rechtzeitig abgehandelt worden. Er habe „großes Vertrauen in das nationale Sicherheitsteam“ der US-Regierung, fuhr er fort.

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