Affäre belastete seit Jahren Königshaus
Nach der Urteilsverkündung in der Noos-Affäre am Freitag ist ein erster Schlussstrich unter einen Korruptionsskandal gezogen worden, der das spanische Königshaus seit Jahren belastet hat.
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Die 51-jährige Schwester von König Felipe und Nummer sechs in der spanischen Thronfolge, Cristina, war in der Geschichte der Bourbonen die erste nahe Verwandte eines Königs, die sich vor Gericht verantworten musste.

APA/AFP/Attila Kisbenedek
Ein Bild aus besseren Zeiten: Cristina und Urdangarin im Jahr 2010
Das Königshaus teilte in einer ersten Reaktion mit, man habe „absoluten Respekt für die Unabhängigkeit der Justizgewalt“. Felipe, der in der Früh ein Museum besuchte, wollte laut der Zeitung „El Pais“ das Urteil nicht weiter kommentieren. Cristinas Anwalt Miquel Roca sagte, seine Mandantin sei sehr glücklich, dass ihre Unschuld anerkannt worden sei. „Sie ist aber auch weiter von der Unschuld ihres Ehemannes überzeugt.“
Anlass für Juan Carlos’ Rücktritt?
Im Verhältnis zu ihrem Bruder Felipe hat die Affäre aber tiefe Spuren hinterlassen. Im Juni 2015 wurde Cristina von Felipe etwa der Herzoginnentitel aberkannt, der ihr 1997 von ihrem Vater, dem damaligen König Juan Carlos, verliehen worden war. Auch bei der Krönung ihres Bruders war Cristina im Sommer 2014 von den Festakten ausgeschlossen worden. Medienberichten zufolge sei Cristinas Verwicklung in den Korruptionsskandal auch einer der Gründe gewesen, weshalb Juan Carlos im Juni 2014 abdankte.
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