Themenüberblick

Fünf Preise und eine Würdigung

Die Popsängerin Adele ist die große Gewinnerin der diesjährigen Grammy-Verleihungen. Die Britin räumte am Sonntag in Los Angeles fünf Preise ab, darunter mit ihrem Werk „25“ die Auszeichnung in der wichtigsten Kategorie „Album des Jahres“.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Adele holte auch die besonders begehrten Grammys für die beste Aufnahme und den besten Song - beide Preise für ihren Welthit „Hello“. Adele setzte sich damit klar gegen ihre Hauptkonkurrentin durch, die R&B-Diva Beyonce. Die US-Sängerin kam auf nur zwei Preise in Nebenkategorien. Bei der Entgegennahme des Preises für das beste Album rühmte Adele unter Tränen ihre US-Kollegin. „Alle wir Künstler verehren dich“, sagte sie an Beyonce gewandt. „Du bist unser Licht.“

Für Verwirrung sorgte sie, weil sie den Preis für das beste Album Beyonce widmete. Die britische BBC fragte sich, ob das nun eine offizielle Ablehnung der Auszeichnung und ein Weiterreichen an Beyonce sei. Adele sagte zum Publikum: „Es ist mir unmöglich, diesen Preis anzunehmen. Ich bin sehr stolz und sehr dankbar, aber Beyonce ist die Künstlerin meines Lebens.“ Kurzerhand zerbrach Adele ihren Grammy und überreichte Beyonce die obere Hälfte.

Sängerin Adele

APA/AP/Invision/Matt Sayles

Adele begeisterte das Publikum bei der Grammy-Show

Beyonce zelebriert ihre Mutterschaft

Mit einer aufsehenerregenden Performance zelebrierte Beyonce ihre Mutterschaft. Zu Beginn ihres Auftritts war ein Video zu sehen, in dem die Sängerin nur mit einem Bikini bekleidet war. Ihr Babybauch zeichnete sich deutlich im Profil ab. Schließlich erschien Beyonce selbst in einem hautengen goldfarbenen Kleid, riesigem Haarreifen, großen Ohrringen und einem fließenden Umhang auf der Bühne.

Sängerin Beyonce

APA/AP/Invision/Matt Sayles

Beyonce bei ihrem Auftritt

Begleitet wurde die R&B-Diva während ihres Auftritts, der mit Anspielungen auf das alte Ägypten und die indische Mystik durchsetzt war, von Dutzenden Tänzerinnen. Sie bot die Songs „Love Drought“ und „Sandcastles“ von ihrem jüngsten Album dar, die von gesprochenen Anrufungen der Macht der Frauen unterbrochen wurden. Es war Beyonces erster Showauftritt, seit sie vor eineinhalb Wochen bekanntgeben hatte, dass sie mit Zwillingen schwanger ist.

In neun Kategorien nominiert

Ihr Mann, Rapsänger Jay Z, und ihre gemeinsame kleine Tochter Blue Ivy saßen im Staples Center im Publikum und strahlten während ihres Auftritts. Beyonce war im Rennen um die begehrtesten Musikpreise der Welt mit ihrem avantgardistischen Album „Lemonade“ eine der großen Favoritinnen. Die 35-Jährige war in insgesamt neun Kategorien nominiert.

Schon vor der Show hatte sie für „Formation“ den Grammy für das beste Musikvideo bekommen. Kurz nach ihrer Show kam sie dann erneut auf die Bühne, um den Preis für das beste Album in der Sparte „zeitgenössische urbane Musik“ (Urban Contemporary) entgegenzunehmen.

Adele hadert mit Auftritt

Adele haderte unterdessen auch in diesem Jahr mit ihrem Auftritt bei der Grammy-Gala. Die 28-Jährige sang zu Ehren der im Dezember verstorbenen Popikone George Michael dessen Hit „Fast Love“, als sie plötzlich mitten im Song abbrach und zu fluchen begann - ein Piepen während der Liveübertragung übertönte ihren Ausbruch. Adele war mit ihrer eigenen Darbietung unzufrieden.

Sie sagte, es tue ihr leid, dass sie fluche und wieder von vorn anfange. Aber sie wolle diese Ehrung Michaels „nicht verpfuschen“. Die Britin sang dann „Fast Love“ noch einmal und wurde anschließend vom Publikum stürmisch bejubelt. Doch sie schüttelte während des Applauses sichtlich unzufrieden den Kopf. Schon bei der Grammy-Gala vor einem Jahr war Adeles Auftritt schiefgelaufen - damals erlitt sie eine Tonpanne, was sie nach eigener Schilderung schwer mitnahm.

Kurz nach ihrem Tribut an Michael kam Adele dann erneut auf die Bühne - diesmal, um den Preis für den besten Song des Jahres - „Hello“ - entgegenzunehmen. Neben Beyonce („Formation“) hatte Justin Bieber („Love Yourself“) das Nachsehen. Schon vor dem Beginn der Show im Staples Center war Adele außerdem mit zwei weiteren Grammys geehrt worden - denen für das beste Popgesangsalbum („25“) und die beste Popsolodarbietung (ebenfalls für „Hello“).

David Bowie

APA/AP/Invision/Stephen Chernin

Des im Vorjahr verstorbenen Sängers David Bowie wurde ein weiteres Mal gedacht

Postume Grammys für David Bowie

Große postume Ehrung gab es für die vor einem Jahr verstorbene Pop- und Rocklegende David Bowie bei den Grammys: Für sein letztes Album „Blackstar“ wurde Bowie mit fünf der begehrten Musikpreise ausgezeichnet. So wurde er während der Gala für das Titelstück des Albums mit dem Preis für den besten Rocksong gewürdigt.

Schon vor dem Beginn der Show war Bowies Album zudem mit vier weiteren Grammys ausgezeichnet worden, darunter denen für das beste „Alternative Music Album“ und für die beste Rockperformance. Zu Lebzeiten hatte Bowie hingegen nur einen einzigen Grammy gewonnen.

Die kleinen goldenen Grammophone werden in 84 Kategorien vergeben, wobei ein Großteil der Preise schon vor der Gala bekanntgegeben wird.

Links: