„Gucci-Mörderin“ bekommt millionenschwere Pension
Patrizia Reggiani, die für den Auftragsmord an ihrem Ex-Mann Maurizio Gucci 17 Jahre im Gefängnis verbracht hat, soll zukünftig eine Summe von einer Million Euro pro Jahr bekommen. Das entschied ein Berufungsgericht in Mailand laut der Tageszeitung „La Repubblica“ (Freitag-Ausgabe).
Das Geld war ihr von ihrem Ex-Mann nach der Scheidung 1993 vertraglich zugesichert worden. Weitere 24 Millionen Euro soll die 68-jährige Reggiani für die Zeit kassieren, die sie in Haft verbracht hat und in denen sie den Betrag nicht bekommen hat. Das Geld sollen nun Reggianis Töchter Alessandra und Allegra als Guccis Erbinnen zahlen.
Die Töchter hatten sich bisher geweigert, die Zahlungen an die Mutter zu leisten. Die Haftstrafe, zu der Reggiani verurteilt worden sei, beeinträchtige nicht das Recht der Frau auf das ihr zugesicherte Geld, urteilten die Mailänder Richter.
1995 vor Büro in Mailand ermordet
Reggiani hatte Maurizio Gucci 1995 von einem Auftragsmörder in Mailand töten lassen. Der Erbe des toskanischen Modehauses hatte seine auch als „Schwarze Witwe“ bekannt gewordene Frau mehrere Jahre zuvor für eine jüngere Geliebte verlassen. Am 27. März 1995 war der damals 47-jährige Maurizio Gucci vor seinem Büro in Mailand erschossen worden. Laut Anklage habe es sich um ein „eiskalt geplantes Verbrechen“ gehandelt.
Reggiani selbst beteuerte stets ihre Unschuld und sprach von einer „Verschwörung“ der vier anderen Angeklagten. Nach 17 Jahren im Gefängnis und drei Jahren Sozialdienst bei der Caritas ist sie seit dem vergangenen Oktober frei. Ihr stehen jetzt noch drei Jahre bedingte Haft bevor, damit hat sie dann ihre 26-jährige Strafe abgebüßt.