Prozess um Rotschlammunglück in Ungarn wird wiederholt
Der Prozess um die Rotschlammkatastrophe in Nordungarn, bei der 2010 zehn Menschen ums Leben gekommen sind, muss wiederholt werden. Das hat heute ein Gericht in Györ entschieden, wie dessen Sprecher Tamas Ferenczy sagte. In dem Verfahren müssen sich 15 leitende Mitarbeiter der Aluminiumfabrik MAL AG in Ajka verantworten, die in erster Instanz freigesprochen wurden.
Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die in Veszprem ergangenen Freisprüche „mangels Straftat“ berufen. Die Begründung für die Entscheidung der Richter in Györ lag zunächst noch nicht vor. Die 15 Angeklagten gehören zum Management der MAL AG, in der damals Anfang Oktober ein Becken mit hochgiftigem Rotschlamm geborsten war.

Reuters/Laszlo Balogh
Bei der Umweltkatastrophe hatte rund eine Million Kubikmeter ätzender Rotschlamm die Ortschaften Kolontar und Devecser überschwemmt. Zehn Menschen starben, mehr als 200 wurden teils lebensgefährlich verletzt. Die Schlammlawine zerstörte mehr als 300 Häuser und verursachte schwerste Umweltschäden.