Strolz mit 98,98 Prozent als NEOS-Vorsitzender bestätigt
NEOS-Obmann Matthias Strolz ist gestern mit 98,98 Prozent als NEOS-Vorsitzender bestätigt worden. Ebenfalls bestätigt wurde die Wiener Klubchefin Beate Meinl-Reisinger als stellvertretende Vorsitzende. Die zweite Stellvertreterin von Strolz, die EU-Abgeordnete Angelika Mlinar, musste in die Stichwahl.
Vorsitz nicht „gottgegeben“
Gegenkandidaten hatte es für Strolz keinen gegeben. Er erhielt 677 von 684 gültigen Stimmen. Strolz war beim Gründungskonvent der NEOS im Oktober 2012 mit 96,2 Prozent zum Vorsitzenden der Oppositionspartei gewählt worden und im Jänner 2014 mit 98,7 Prozent. Der Parteigründer bedankte sich für das „gewaltige Vertrauen“ und betonte, dass der NEOS-Vorsitz nicht „gottgegeben“ sei: „Ich werde alles dafür tun, dieses Vertrauen zu erfüllen.“
Meinl-Reisinger wurde mit 82,75 Prozent der gültigen Stimmen gewählt. Düsterer sah es für Mlinar aus: Sie erhielt nur 41,52 Prozent - exakt gleich viel wie Kandidat Gregor Raidl, dem Klubvorsitzenden der NEOS in Wien Innere Stadt und Sohn des Präsidenten der Nationalbank, Claus Raidl. Die EU-Abgeordnete musste in die Stichwahl gehen.
Motivationsschreiben als „kleine Diplomarbeit“
Bei der Mitgliederversammlung in Wien hatte Strolz zuvor noch einmal um seine Wiederwahl geworben. Dabei zog er erneut Bilanz über die Jahre seit der Parteigründung und beschwor den Geist der „Bürgerbewegung“. Scharf ins Gericht ging er ein weiteres Mal mit manchen Landeshauptleuten und der Großen Koalition.
„Wer hätte vor vier Jahren gedacht, dass wir das, was wir geschafft haben, schaffen?“ Nach seinem Motivationsschreiben - „Ich habe eine kleine Diplomarbeit geschrieben“ - versuchte Strolz auch vor den versammelten NEOS-Mitgliedern im Kuppelsaal der alten Technischen Universität Wien, Stimmung für sich zu machen. Wobei die Bilanz erwartungsgemäß positiv ausfiel: Einzug in den Nationalrat, Einzug in mehrere Landtage und sogar einen pinken Bürgermeister könne man verbuchen.
Bisherige NEOS-Bilanz als „Appetizer für diese Republik“
Wobei die bisherigen Erfolge aber nur ein „Appetizer für diese Republik“ gewesen seien, versprach Strolz, denn: „Die Menschen haben gesehen, NEOS wirkt - und wir brauchen noch viel mehr Wirkung.“ Das Wachstum der Oppositionspartei sei allerdings kein „Selbstläufer“, wandte sich der Gründer an seine Anhänger. Darum suche man auch neue Allianzen, etwa mit der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss, und baue Strukturen in den Ländern weiter aus.