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Erstmals Vizepräsident dabei

Eine Woche nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump haben Tausende Abtreibungsgegner in Washington demonstriert. Sie bekamen dabei prominente Unterstützung: Erstmals nahm mit Mike Pence ein US-Vizepräsident an dem jährlichen „Marsch für das Leben“ teil. Trump bekundete via Twitter seine Unterstützung.

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Die USA hätten in einer „historischen“ Wahl einen Präsidenten ins Weiße Haus geschickt, „der stolz für das Recht auf Leben einsteht“, sagte Pence. Mit dem Protestzug wird gegen das Urteil des Obersten Gerichts von 1973 demonstriert, das den Schwangerschaftsabbruch legalisierte.

Demonstranten auf der Straße

APA/AP/J. Scott Applewhite

Tausende protestierten in Washington gegen Abtreibungen

Pence wies darauf hin, dass die Gegner des geltenden Abtreibungsrechts im US-Kongress in beiden Häusern die Mehrheit stellen. Er kündigte an, dass Trump in der kommenden Woche einen Kandidaten für das Oberste Gericht ernennen werde, der für das Anliegen der Demonstranten eintreten werde: „Das Leben gewinnt wieder in Amerika“, verkündete er. Ein Posten im neunköpfigen Richterkollegium des Supreme Court ist derzeit unbesetzt.

Trump: „Ihr habt meine volle Unterstützung“

Trump hob via Kurznachrichtendienst Twitter die Bedeutung des Protestmarsches hervor. „An alle, die mitmarschieren - ihr habt meine volle Unterstützung“, schrieb der US-Präsident. Trump hatte bereits mit einer seiner ersten Amtshandlungen ein Signal gesetzt, dass er auf der Seite der Abtreibungsgegner steht. Per Erlass verbot er am Montag staatliche Finanzhilfen für internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Schwangerschaftsabbrüche unterstützen.

„Wir hoffen, dass Gesetze verabschiedet werden, die das Recht der Kinder auf eine Geburt schützen“, sagte eine Demonstrantin. Es müsse Gesetze geben, die auf Frauen mit einer schwierigen Schwangerschaft zugeschnitten seien und „Alternativen“ zu einem Schwangerschaftsabbruch aufzeigten. „Ungeborene haben keine Stimme - und irgendjemand muss für das stehen, was richtig ist“, sagte eine andere Demonstrantin, die eine Pappfigur von Papst Franziskus bei sich trug.

Der Marsch der Abtreibungsgegner fand nur sechs Tage nach den Massenprotesten gegen Trump statt, an denen sich Millionen von Menschen im ganzen Land beteiligt hatten. Bei diesen Märschen und Kundgebungen waren viele Teilnehmer auch für Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung eingetreten.

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