„La La Land“ hat am Dienstag sensationelle 14 Nominierungen für die Oscars eingeheimst - aber aus heimischer Sicht ist die deutsch-österreichische Koproduktion „Toni Erdmann“ von Maren Ade unter den ausgewählten Filmen die Sensation. Ades Tragikomödie mit Peter Simonischek in der Titelrolle ist in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ im Rennen.
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Der österreichische Kandidat für den Auslandsoscar, „Vor der Morgenröte“, war bereits im Vorfeld ausgeschieden, aber immerhin ist Österreich an „Toni Erdmann“ beteiligt. Nominiert wurden auch die Filme „Ein Mann namens Ove“ (Schweden), „Tanna“ (Australien), „Land of Mine“ (Dänemark) und „The Salesman“ (Iran). Stefan Ruzowitzkys Drama „Die Fälscher“ erhielt 2008 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Der letzte deutsche Film, der offiziell für den Auslandsoscar nominiert wurde, war 2010 „Das weiße Band“ von Michael Haneke. 2007 holte der Stasi-Film „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck die Trophäe nach Deutschland.
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„Toni Erdmann“ erzählt von einer ehrgeizigen Unternehmensberaterin (Sandra Hüller) und ihrem Alt-68er-Vater (Simonischek), der seine Tochter mit Witz und Liebe aus deren festgefahrener Lebensbahn holen möchte. Es ist ein schräger, ein kleiner Film - weit entfernt von jeglicher Hollywood-Anmutung. Beim Europäischen Filmpreis räumte der Film Anfang Dezember fünf Trophäen ab, wenig später holte er eine Golde-Globe-Nominierung.
Bei der Globe-Verleihung Anfang Jänner wurden Ades Hoffnungen aber enttäuscht. Der Preis ging an den französischen Film „Elle“ von Regisseur Paul Verhoeven. Das Vergewaltigungsdrama mit Isabelle Huppert ist bei der Oscar-Verleihung am 26. Februar aber kein Konkurrent. „Elle“ hatte es schon in einer Vorauswahl im Dezember nicht unter die Anwärter für den Academy Award geschafft.
Congratulations to #LALALAND on its 14 Academy Award nominations, tying the all-time record for most #OscarNoms!
Best...
Großer Favorit für die Oscars ist mit 14 Nominierungen unterdessen „La La Land“, der in der wichtigsten Kategorie als bester Film nominiert wurde, darüber hinaus unter anderem für das Drehbuch, den Schnitt, den Soundtrack und den besten Song. Außerdem gab es Nominierungen für die Hauptdarsteller Ryan Gosling, Emma Stone und Regisseur Damien Chazelle. Auch „Lion“, „Manchester by the Sea“, „Moonlight“ und „Arrival“ können sich über mehrere Nominierungen freuen.
Als bester Film sind neben „La la Land“ nominiert: „Arrival“, „Fences“, „Hacksaw Ridge“, „Hidden Figures“, „Hell or High Water“, „Lion“, „Manchester by the Sea“ und „Moonlight“. Die Trophäe für die beste Regie könnte neben Chazelle noch Mel Gibson („Hacksaw Ridge“), Barry Jenkins („Moonlight“), Kenneth Lonergan („Manchester by the Sea“) und Denis Villeneuve („Arrival“) erhalten.
Die weiteren Favoriten
Neben „La La Land“ zählen mit acht Nominierungen „Moonlight“ und „Arrival“ zu den Topfavoriten, gefolgt von „Lion“, „Manchester by the Sea“ und „Hacksaw Ridge“ mit jeweils sechs Nominierungen. Als beste Hauptdarsteller sind neben Gosling im Rennen: Casey Affleck („Manchester by the Sea“), Andrew Garfield („Hacksaw Ridge“), Viggo Mortensen („Captain Fantastic“) und Denzel Washington („Fences“). Auf eine Trophäe für die beste Hauptdarstellerin dürfen neben Stone hoffen: Isabelle Huppert („Elle“), Ruth Negga („Loving“), Natalie Portman („Jackie“) und Meryl Streep („Florence Foster Jenkins“).