NGOs fordern Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele
144 österreichische Nichtregierungsorganisationen haben sich heute in einem offenen Brief an die Regierungsspitzen gewandt. Sie rufen darin zu einem raschen, von der Regierung gesteuerten und transparenten Prozess für eine neue Nachhaltigkeitsstrategie auf.
Österreich unterzeichnete vor mehr als einem Jahr die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihre Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). „Bisher gibt es in Österreich jedoch weder einen Entwurf noch einen Zeitplan für die Umsetzung der Agenda 2030“, kritisierte Thomas Alge, Geschäftsführer von Ökobüro - Allianz der Umweltbewegung.
„In Deutschland längst Chefsache“
„In Deutschland ist die Agenda 2030 längst Chefsache. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bereits im Frühling 2016 den Strategieentwurf zur Erreichung der SDGs vorgelegt, während in Österreich noch immer vollkommen unklar ist, ob etwas passiert“, schrieb er in einer Aussendung.
„Mit unserem Brief wollen 144 Organisationen die österreichische Bundesregierung eindringlich zum Handeln auffordern. Denn 2030 kommt schneller, als man glaubt“, so Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung des Dachverbandes der entwicklungspolitischen und humanitären NGOs.
Zu den Unterstützern gehören u. a. Caritas, Rotes Kreuz, Global 2000, Greenpeace, WWF, Arbeiter-Samariter-Bund, Dreikönigsaktion, Transparency International, die Agentur Südwind und die Muslimische Jugend Österreichs.
169 Ziele in 17 Zielsektoren
Am 25. September 2015 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Darin enthalten sind 169 Ziele in 17 Zielsektoren für nachhaltige Entwicklung – von Bildung und gesundem Leben für alle über Klimaschutz und saubere Energiegewinnung bis hin zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung. Alle 193 UNO-Mitgliedsstaaten einigten sich darauf, umgehend aktiv zu werden und die Agenda bis 2030 umzusetzen.