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Im Tal kalt, auf der Höhe sonnig

Wer Eislaufschuhe im Keller hat, der hat an diesem Wochenende Gelegenheit gehabt, sie wieder einmal auszuführen. In ganz Österreich sorgte die Kälte der letzten Tage für perfekte Eisbedingungen. Zahlreiche Seen waren erstmals seit Jahren wieder freigegeben. Doch nicht alle Naturgewässer sind ohne Risiko zu befahren.

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Die anhaltend niedrigen Temperaturen haben die Eisdicke auf den heimischen Gewässern in den letzten Tagen und Nächten rasant anwachsen lassen. Viele Wintersportler nutzten die Gelegenheit für einen Ausflug auf den See. In Wien tummelten sich am Wochenende Hunderte Menschen auf der zugefrorenen Alten und Neuen Donau. Auf eigene Gefahr, denn keine der Wiener Natureislaufflächen ist zum Eislaufen offiziell freigegeben, da die Dicke des Eises nicht geprüft wird.

Eislaufen auf der Donau

ORF.at/Günter Felbermayer

Waghalsige Eisläufer auf der Neuen Donau

Auf der Website der MA 45 wird daher ausdrücklich gewarnt, auch bei „stehenden Gewässern wie der Alte Donau und der Neuen Donau“ das Risiko nicht zu unterschätzen. Grundwasserzuflüsse sind auch bei extrem kaltem Wetter rund sieben Grad warm und machen die Eisdecke trügerisch dünn. „Als weitere Gefahren kommen Wasserspiegelschwankungen sowie offene Stellen im Eis unter Brücken sowie bei Pfeilern hinzu“, so die Warnung der MA 45.

Spiegeleis in Kärnten

Anders die Situation im Süden des Landes, wo der Eislaufverein Wörthersee regelmäßig die Eisdicke kontrolliert. Bis auf den Wörthersee sind alle vom Verein betreuten Seen freigegeben. Wobei sich vor allem der Längsee mit schönstem Spiegeleis präsentiert. Die Hoffnung, dass nach 2006 erstmals auch der Wörthersee wieder zufriert, schwindet jedoch von Tag zu Tag. Derzeit ist der See noch immer nicht zugefroren, womit sich eine tragfähige Eisdecke heuer wohl nicht mehr ausgehen dürfte. Anders die Lage auf dem Afritzer See, wo auch Olympiasieger Matthias Mayer am Sonntag die Ski gegen die Kufen eintauschte.

Zuhause ist, wo dein Herz ist! #AfritzAmSee #blauweiß

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Eine Eisdecke hat sich in den letzten Tagen hingegen auf dem Ossiacher See gebildet. Doch an vielen Stellen ist sie noch sehr dünn. Dennoch haben sich am Samstag 40 Eisläufer verbotenerweise aufs Eis gewagt. „Es herrscht Lebensgefahr“, warnt Helmut Weissensteiner, Leiter der Österreichischen Wasserrettung in Sattendorf - mehr dazu in Leichtsinnige Eisläufer auf Ossiacher See.

„Ruppiges“ Eis auf dem Neusiedler See

Bereits seit zwei Wochen wird auf Europas größter Natureisfläche, dem Neusiedler See, eisgelaufen. Spaziergänger, Eisläufer und Hockeyspieler nützten bei herrlichem Sonnenschein die Gelegenheit, den See zu befahren. Ein „Eistelefon“ informiert über die Eisstärke an diversen Orten rund um den See. Aktuell ist das Eislaufen teilweise möglich, wobei auf schneebedeckte und offene Stellen zu achten ist. Stellenweise ist das Eis auch ruppig.

Geduld auf Zeller See

Hoffnung machen dürften sich die Wintersportler rund um den Zeller See. Seit 2012 könnte der See wieder eine tragfähige Eisdecke bekommen. Noch ist der See offiziell von Eismeister Mario Panzl nicht freigegeben. Doch bei den herrschenden Temperaturen könnte Mitte der Woche dem Vergnügen nichts mehr im Wege stehen. Bei allen anderen Salzburger Seen hat die Schneedecke ein Zufrieren bisher verhindert. Neben den Seen im Salzburger Stadtgebiet haben auch der Hintersee sowie die großen Gewässer im Seengebiet keine sichere Eisdecke.

In den Tälern frostig kalt

Ungetrübtes Eislaufvergnügen bietet sich in der kommenden Woche im Süden und Westen des Landes. Bei viel Sonnenschein bleibt es jedoch kalt. Besonders in der Früh werden laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Temperaturen von bis zu minus 19 Grad erwartet. Über den Niederungen im Norden, Osten und Südosten sowie am Bodensee und im Rheintal halten sich hartnäckige Nebel-und Hochnebelfelder, die sich tagsüber nur stellenweise lichten.

Abseits des Nebels sowie generell auf den Bergen ist es aber strahlend sonnig. Der Wind weht meist nur schwach, nur im Osten bläst zunächst noch mäßiger Südostwind. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen minus fünf und plus drei Grad.

Eisläufer auf einem Eislaufplatz

ORF.at/Doris Manola

Die Chancen auf Fahrten über Spiegeleis stehen weiterhin gut

Nebel im Osten, strahlend sonnig auf der Höhe

Ein ähnliches Bild zeigt sich am Dienstag. Am Mittwoch halten sich im Norden und Osten noch einige dichte, hochnebelartige Wolkenfelder. Anfangs kann daraus noch hier und da etwas Schneegriesel fallen. Im Tagesverlauf werden die sonnigen Abschnitte aber immer häufiger und länger. Den ganzen Tag strahlend sonnig ist es wieder im Westen und Süden, hier gibt es nur stellenweise etwas Frühnebel. Die Frühtemperaturen bleiben bei minus 16 bis minus drei Grad tiefwinterlich.

Richtung Wochenende kommt zunehmend die Sonne durch. Auf den Bergen ist es am Freitag von der Früh weg strahlend sonnig. Vom Neusiedler See bis ins Wiener Becken und im Donauraum kommt mitunter mäßiger Ost- bis Südostwind auf, sonst bleibt es windschwach. Es herrschen Frühtemperaturen von minus 15 bis minus sechs Grad, Tageshöchsttemperaturen von minus vier bis plus vier Grad.

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