Zwei Haftbefehle nach Mord an Botschafter in Türkei

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Einen Monat nach dem tödlichen Attentat auf den russischen Botschafter in der Türkei ist gegen zwei Verdächtige Haftbefehl erlassen worden. Einer von ihnen sei Polizist, meldete heute die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Beiden werde „Mitgliedschaft in der Fethullah-Terrororganisation“ vorgeworfen.

Damit ist die Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen gemeint, den die Türkei auch für den Putschversuch vom 15. Juli 2016 verantwortlich macht. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Terrororganisation.

Zahl der Hintermänner unklar

Der russische Botschafter Andrej Karlow war am 19. Dezember bei einer Ausstellung in der Hauptstadt Ankara von einem türkischen Polizisten erschossen worden. Der Attentäter wurde anschließend von Spezialkräften getötet. Unklar ist, wie genau die beiden Verhafteten in den Anschlag involviert gewesen sein sollen.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte schon kurz nach dem Anschlag Verbindungen des Attentäters zur Gülen-Bewegung vermutet. Russland hatte ein Ermittlerteam in die Türkei geschickt, um die Hintergründe der Tat aufzuklären, und vor verfrühten Schuldzuweisungen gewarnt.