Istanbul-Attentäter wollte Anschlag auf Taksim-Platz verüben
Der in der Nacht gestern in Istanbul festgenommene mutmaßliche Silvester-Attentäter wollte das Attentat ursprünglich auf dem Taksim-Platz verüben. „Ich kam auf dem Taksim an, aber es gab intensive Sicherheitsmaßnahmen. Es war nicht möglich, dort einen Angriff durchzuführen“, zitierte heute die türkische Tageszeitung „Hürriyet Daily News“ aus einem Protokoll des Verhörs mit Abdulgadir Mascharipow.
Suche nach neuem Anschlagsziel
Daraufhin habe der 34-jährige Usbeke mit seinem Kontaktmann gesprochen, der ihm den Auftrag gegeben habe, einen neuen Anschlagsort zu suchen. Mascharipow sei dann mit dem Taxi herumgefahren. „Das Reina schien richtig. Es gab nicht viele Sicherheitsvorkehrungen“, so der Usbeke. Sein Auftraggeber habe ihm dann den Befehl gegeben, dort anzugreifen.
Laut türkischen Medienberichten soll der mutmaßliche Attentäter den Anschlag auf den Club „Reina“ gegen Bezahlung ausgeführt haben. Bei seiner Festnahme seien rund 185.000 Euro in seiner Istanbuler Wohnung gefunden worden, sagte Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin.
Medien: Für IS in Syrien gekämpft
Der Festgenommene habe die Tat gestanden, so Sahin. Türkische Medien berichteten, dass der Usbeke für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft habe. Sahin sagte, Mascharipow sei ein „gut trainierter Terrorist“, der in Afghanistan ausgebildet worden sei.
„Hürriyet Daily News“ berichtete zudem, dass usbekische Behörden eine Erklärung zu Mascharipow veröffentlicht hätten. Er werde in Usbekistan wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation gesucht. Ein usbekischer Sicherheitsbeamter sagte der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi, dass Mascharipow Usbekistan vor sechs Jahren verlassen habe, um nach Afghanistan zu ziehen.