Von Springfield nach Chicago
So wie bei der Bekanntgabe seiner ersten Kandidatur vor rund zehn Jahren hat sich der am 20. Jänner aus dem Amt scheidende US-Präsident Barack Obama auch bei seiner Abschiedsrede an historischen Vorbildern orientiert. Nachfolgend einige der zentralen Stationen in Bildern.
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Seinen ersten großen Auftritt hat Obama am 10. Februar 2007 in Springfield im US-Bundesstaat Illinois. Der damals 45-jährige demokratische US-Senator wählt für die Ankündigung seiner Kandidatur für die US-Präsidentschaft dieselbe Stelle, an der dies 1858 bereits Abraham Lincoln getan hat.

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Bei der Vorwahl der US-Demokraten sticht Obama unter anderem Hillary Clinton aus. Obamas Wahlkampf war geprägt von den Slogans „Change“ („Wandel“) und dem berühmten „Yes we Can“ („Ja, wir können“), das erstmals im Jänner 2008 in New Hampshire auftauchte.

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Bei der Präsidentschaftswahl am 4. November 2008 gewinnt Obama klar gegen seinen republikanischen Herausforderer John McCain. Am 20. Jänner 2009 wird Obama, begleitet von seiner Frau Michelle und den beiden Töchtern Malia und Sasha, als 44. US-Präsident vereidigt.

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Die Ära des Präsidenten Obama wird von seiner Frau Michelle mitgeprägt. Bereits am ersten Tag beweist die neue First Lady auf insgesamt zehn Inaugurationsbällen Stilsicherheit.

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Obamas Präsidentschaft wird von Anfang an medial auch perfekt inszeniert - unter anderem mit Hilfe Tausender Bilder des offiziellen Fotografen des Weißen Hauses, Pete Souza.

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Der Auftakt des ersten schwarzen Präsidenten der USA verläuft fulminant. Noch in der ersten Hälfte seiner ersten Amtszeit erhält Obama den Friedensnobelpreis. Die Begründung des Nobelkomitees: „Alles, was er in seiner Zeit als Präsident angepackt hat“ sei „schon mehr als Grund, ihm den Friedensnobelpreis zu verleihen.“

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Mit der Verabschiedung des als „Obamacare“ bekannten Protection and Affordable Care Act wird im März 2010 ein zentrales Reformvorhaben von Obama umgesetzt.

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Die Reform des US-Gesundheitssystems zeigt aber auch den heftigen republikanischen Gegenwind, der Obama während seiner gesamten Amtszeit begleitet. Zu einem zentralen Gegenspieler wird etwa John Boehner, der zwischen Jänner 2011 und Oktober 2015 als Sprecher des Repräsentantenhauses das dritthöchste Amt im Land bekleidet.

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Obama ist um Volksnähe bemüht. Immer wieder besucht er, wie nach der Ölpest im Golf von Mexiko im Juni 2010, dabei auch Schauplätze von Unglücken und Naturkatastrophen.

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„Wir haben ihn“: Am 1. Mai 2011 verfolgt Obama im Weißen Haus zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern die Tötung von Osama Bin Laden in Pakistan live mit. Das Bild aus dem „Situation Room“ geht um die Welt.

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Für das Auffinden des Al-Kaida-Anführers und bis dahin meistgesuchten Mannes der USA bedankt sich Obama beim Auslandsgeheimdienst CIA. Geleakte Dokumente zeigen aber auch, in welchem Umfang die Datensammelwut der US-Geheimdienste unter Obamas Führung gewachsen ist.

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Obama (im Bild mit seinem Vize Joe Biden) tritt für eine weitere Amtszeit an und gewinnt am 6. November 2012 deutlich gegen den Republikaner Mitt Romney

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Barack und Michelle Obama präsentieren sich acht Jahre als Traumpaar. Skandale gibt es keine. Bei der Trauerfeier für Nelson Mandela Ende 2013 ist Michelle aber über das Verhalten ihres Mannes und der dänischen und britischen Regierungschefs Helle Thorning Schmidt und David Cameron „not amused“.

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Eine der wohl bewegendsten Reden hält Obama nach dem Kirchenanschlag von Charleston (South Carolina) im Juni 2015. Als Obama zum Schluss das Lied „Amazing Grace“ anstimmt, sprechen Beobachter von einem historischen Moment. Mit der Forderung nach einem schärferen Waffengesetz kann sich Obama dann dennoch nicht durchsetzen.

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Auch das Versprechen, die Spaltung Amerikas zu überwinden, kann Obama nicht einlösen. Der Marsch sei „noch nicht vorbei, das Rennen ist nicht gewonnen“ wie Obama etwa im März 2015 bei der 50-Jährigen Gedenkfeier der Proteste von Selma in Montgomery (US-Bundesstaat Alabama) eingesteht.

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Die USA sind unter Obama weiter auf etlichen Kriegsschauplätzen aktiv. Am 26. Mai 2014 bedankt er sich etwa bei den US-Truppen in Afghanistan für deren „außergewöhnlichen“ Einsatz. Die US-Bilanz zur Lösung internationaler Konflikte bleibt zum Schluss von Obamas Amtszeit aber ernüchternd.

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Als historisch gilt Obamas Annäherung an den Iran und Kuba. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten kommt es im März 2016 zum ersten Besuch eines US-Präsidenten auf der Karibik-Insel. Einen Bogen macht Obama allerdings um das US-Gefangenenlager Guantanamo, dessen Schließung ein nicht erfülltes Wahlversprechen bleibt.

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Zunehmend auf Konfrontationskurs geht die Obama-Regierung zu Russland. Eine Annäherung gibt es ungeachtet etlicher Vieraugengespräche zwischen Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin kaum.

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Ändern will das Obamas Nachfolger Donald Trump. Der Republikaner feiert am 8. November einen für viele überraschenden Wahlsieg gegen die Demokratin Hillary Clinton und besucht am 10. November erstmals das Weiße Haus.

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Zehn Tage vor dem Ende der zweiten Amtszeit zieht Obama bei einer Rede in Chicago Bilanz. Mit „Yes we can“ ruft er dabei nicht nur den Slogan in Erinnerung, mit dem er ins Weiße Haus einzog. Erneut bewegt sich Obama auf historischen Spuren: Auch der erste Präsident der USA, George Washington, hat 1796 eine Abschiedsrede verfasst.
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