Selbststeuernder Essenslieferant
Bei der Lebensmittelkette 7-Eleven in den USA können sich ausgewählte Kunden ihre Einkäufe jetzt per Drohne liefern lassen. Es handle sich um den ersten regelmäßigen Lieferdienst per Drohne im Land, erklärte das Start-up Flirtey, das die Fluggeräte zur Verfügung stellt, am Dienstag. An den November-Wochenenden habe es bereits 77 Zustellungen gegeben.
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Flirtey und 7-Eleven benutzen den Angaben zufolge Drohnen, die selbstständig steuern können. Kunden können mit Hilfe einer speziellen App ihre Bestellungen aufgeben. Die kleinen Fluggeräte machen sich dann mit den Einkäufen auf den Weg und steuern ihr Ziel mit Hilfe von GPS-Technologie an. Im Durchschnitt waren sie laut Flirtey nach zehn Minuten am Ziel, stoppten in der Luft und setzten ihre Fracht ab.
Mahlzeiten und Medikamente
Zu den beliebtesten auf diese Weise gelieferten Artikeln zählten den Angaben zufolge warme Mahlzeiten, kalte Getränke und rezeptfreie Medikamente gegen Kopfschmerzen oder Infekte. Im kommenden Jahr wollen 7-Eleven und Flirtey das Service weiter ausbauen.
Ihre erste Testauslieferung per Drohne hatten die beiden Firmen bereits im Juli verkündet. Damals erhielt ein Kunde in Reno im US-Bundesstaat Nevada ein Hühnchensandwich, einen Kaffee und Donuts.
Mit dem Start eines regelmäßigen Dienstes schlagen die Unternehmen dem Onlineriesen Amazon ein Schnippchen. Dieser hatte erst vor einer Woche erstmals eine Bestellung per Drohne ausgeliefert. Andere Firmen arbeiten ebenfalls an dieser Technik, darunter die Google-Mutter Alphabet mit dem Projekt Wing. Medienberichten zufolge prüft auch der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart Zustellungen per Drohne.
Linienbetrieb per Drohne in Frankreich
In Frankreich startet indes DPD, ein deutscher Paketdienst aus Aschaffenburg, den „ersten Linienbetrieb per Drohne“, wie die Tochter der französischen Post am Donnerstag in Paris mitteilte. DPD beliefert künftig einmal pro Woche aus der Luft einen abgelegenen Ort in der südfranzösischen Provence.
Die Drohne soll einmal wöchentlich zwischen einem Paketshop östlich von Aix-en-Provence und einer Zustelladresse in dem 15 Kilometer entfernten Ort Pourrieres verkehren. Dort wird ein abgelegenes Gewerbegebiet beliefert, in dem Technologie-Start-ups angesiedelt sind.
Flug mit 30 Stundenkilometern
Nach Angaben von DPD kann die Drohne Pakete von bis zu drei Kilogramm Gewicht transportieren. Sie fliegt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Für Notlandungen ist sie mit einem automatischen Fallschirm ausgerüstet. Die französische Generaldirektion für die zivile Luftfahrt hat eine Sondergenehmigung erteilt.
Die französische Post erklärte, per Drohne könnten insbesondere abgelegene Orte beliefert werden, zum Beispiel auf dem Land, in den Bergen und auf Inseln. DPD hatte die Zustellung aus der Luft zwei Jahre lang in Südfrankreich getestet. Das Unternehmen nutzt dafür ein eigens entwickeltes Terminal. Start und Landung der Drohne seien damit ebenso sicher möglich wie die Beladung und das automatisierte Ablegen der gelieferten Pakete, erklärte das Unternehmen.
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