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Vier Menschen in Slowakei erfroren

In mehreren Ländern Europas hat es infolge von klirrender Kälte Tote gegeben. In Polen, der Ukraine und Weißrussland erfroren mehrere Menschen. Auch aus der Slowakei wurden bei den niedrigsten Temperaturen seit mehr als 30 Jahren vier Kältetote gemeldet.

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Wie das Nachrichtenportal Pravda.sk am Montag unter Berufung auf Rettung und Polizei berichtete, wurden am Freitag und Sonntag in den Städten Nitra und Bratislava zwei vermutlich obdachlose Männer erfroren gefunden. Im Dorf Latky im mittelslowakischen Bezirk Detva hatte man am Freitag einen Pensionisten erfroren vor seiner eigenen Haustür entdeckt. Andere Dorfbewohner hatten den Mann auf dem Heimweg in vermutlich alkoholisiertem Zustand von einem Gasthaus gesehen.

Extreme Kälte noch bis Donnerstag

Im Dorf Babin im nordslowakischen Bezirk Namestovo starb eine 54-jährige Frau auf dem nächtlichen Heimweg von ihrer Arbeit. Sanitäter hatten vergeblich versucht, die stark unterkühlte Frau noch zu retten. Der Wetterdienst SHMU warnte, die extreme Kälte werde voraussichtlich noch bis Donnerstag anhalten.

Im nordslowakischen Dorf Oravska Lesna wurde am Sonntag mit minus 35,2 Grad Celsius die niedrigste in der Slowakei seit 1985 gemessene Temperatur erreicht. An mehreren Orten wurden die bisher tiefsten Temperaturen seit Beginn der dortigen lokalen Aufzeichnungen gemessen.

Erneut Kältetote in Tschechien

In Tschechien stieg die Zahl der Kältetoten seit Beginn der Frostwelle auf mindestens sieben. Allein in Prag seien seit Freitag vier Obdachlose erfroren, hieß es vonseiten der Rettung. Neun Menschen seien mit Unterkühlung oder Erfrierungen behandelt worden. In mehreren Fällen habe Alkoholkonsum die Auskühlung verstärkt. Tote gab es unter anderem auch in Brünn und Karvina. Die Prager Notunterkünfte waren zu 90 Prozent belegt. Sozialarbeiter verteilten auf der Straße warme Kleidung und Lebensmittel an Hilfsbedürftige.

Weitere zehn Menschen in Polen erfroren

In Polen starben innerhalb eines Tages zehn weitere Menschen. Das teilte das Sicherheitszentrum der Regierung mit. Damit erfroren seit vergangener Woche bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad bereits 19 Menschen. Insgesamt stieg die Zahl der Kältetoten seit November auf 65.

Weitere 24 Menschen starben seitdem an Kohlenmonoxidvergiftungen. Sie hatten unter anderem giftige Gase aus Kohleöfen eingeatmet. Abgase, Kälte sowie fehlender Wind führten am Montag vielerorts zu Smog. In mehreren Städten, darunter Warschau, war die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel deswegen gratis.

Auch Ukraine und Weißrussland betroffen

Auch in der Westukraine erfroren bei eisiger Kälte innerhalb eines Tages mindestens vier Menschen. Seit Jahresbeginn starben damit nach Medienberichten landesweit insgesamt mindestens acht Menschen bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad. Nach Angaben des Zivilschutzes in Kiew sind noch immer einige Ortschaften ohne Strom. In Weißrussland kamen fünf Menschen in der Nähe von Minsk bei minus 25 Grad ums Leben, berichtete die Agentur Interfax.

Wegen der extremen Kälte sollte in weiten Teilen Russlands der Unterricht in einigen Schulen wie schon am Montag auch am Dienstag ausfallen. Nördlich von Perm am Ural soll es nach Angaben des russischen Wetterdienstes auch in den kommenden Tagen bis zu minus 45 Grad kalt werden.

Extremer Frost ist Moskau

In Moskau froren die Menschen bei knapp 30 Grad unter dem Nullpunkt, im Durchschnitt bis zu 15 Grad kälter als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Einwohner können sich in den kommenden Tagen aber auf deutlich steigende Temperaturen freuen: Im Laufe der Woche soll es minus zehn Grad haben. „Ich freue mich, allen Moskauern sagen zu können: Der heutige Frost hat nun ein Ende“, sagte der Chefmeteorologe Roman Wilfand der Agentur Interfax.

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