VW-Diesel brauchen nach Umrüstung mehr „AdBlue“

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Einige Modelle des VW-Konzerns werden nach der Umrüstung im Zuge des Dieselskandals mehr Zusatzstoffe für die Abgasreinigung verbrauchen. Bei hunderttausenden 2,0-Liter-Dieseln mit SCR-Katalysator könne der Verbrauch der Harnstofflösung „AdBlue“ nach dem Softwareupdate in der Werkstatt steigen, sagte ein Volkswagen-Sprecher heute.

Zuvor hatte das Autofachportal Motor-talk.de darüber berichtet. Betroffen sind alleine in Deutschland rund 145.000 Autos vorwiegend der Modelle Audi Q5 und Seat Alhambra sowie VW Passat und VW Sharan. Volkswagen will den Besitzern der Autos jeweils Gutscheine für fünf neue Füllungen des „AdBlue“-Tanks spendieren.

„AdBlue“ wird in den betreffenden Modellen im Abgasstrang zugegeben und reagiert unter bestimmten Bedingungen mit den gesundheitsgefährdenden Stickoxiden (NOx) - so soll deren Ausstoß verringert werden. Für typgenehmigungsrelevante Fahrzeugwerte wie den Spritverbrauch und die CO2-Emissionen hat VW versichert, dass durch die Softwareumrüstung keine Verschlechterungen entstehen.

VW: Keine Änderung bei Kraftstoffverbrauch

Der höhere Verbrauch von „AdBlue“ habe keinerlei negative Auswirkungen auf andere typgenehmigungsrelevante Fahrzeugeigenschaften wie den Kraftstoffverbrauch, die Motorleistung oder die Abgas- und Geräuschemissionen, hieß es von VW weiter. Auf die gesamte Lebenszeit bezogen seien nach der Umrüstung in der Werkstatt nur einzelne wenige zusätzliche „AdBlue“-Füllungen notwendig.

Laut „Autobild“ sprechen die meisten Autohersteller beim „AdBlue“-Verbrauch von rund zwei Prozent des Dieselverbrauchs - bei fünf Litern Diesel wären das etwa 0,1 Liter „AdBlue“ auf 100 Kilometer. Aktuell kostet ein Liter „AdBlue“ etwa an Frankfurter Tankstellen rund 60 Cent.