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Branchenverband sieht große Zukunft

Auf der diesjährigen CES rechnen Experten damit, dass die Technik zur Spracherkennung demnächst so gut sein wird, dass sie die Worte der Menschen komplett verstehen kann.

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Sprachsteuerung wird nach Einschätzung von Branchenexperten sehr schnell eine zentrale Rolle bei der Bedienung von Technik übernehmen. In diesem Jahr dürften Computer zum ersten Mal gesprochene Worte genauso gut verstehen wie Menschen, sagte der Chefökonom des amerikanischen Elektronikbranchenverbandes CTA, Shawn DuBravac, am Dienstag vor Beginn der Technikmesse CES in Las Vegas. Noch 2013 lag die Fehlerquote bei der Spracherkennung bei 23 Prozent.

Waschmaschine hört auf Sprachbefehle

In diesem Jahr steht die CES im Zeichen digitaler Assistenten, die sich mit Menschen unterhalten und für sie kleine Aufgaben über verbundene Geräte und Dienste erfüllen können. Bei einer solchen Software zeichnet sich ein Wettstreit von Plattformen großer Technologiekonzerne ab: Alexa von Amazon, Siri von Apple, Googles Assistant und Cortana von Microsoft.

Dabei gelang Amazon zur CES ein erster Schritt, um Alexa über den hauseigenen smarten Lautsprecher „Echo“ hinaus auch in Geräte anderer großer Hersteller zu bringen. Der weltgrößte PC-Anbieter Lenovo stellte einen ähnlich aussehenden Lautsprecher vor, in dem Alexa das Herzstück ist. Außerdem kündigte der Hausgerätespezialist Whirlpool an, dass sich seine neuen Waschmaschinen und Trockner auch per Sprachbefehl an Alexa steuern lassen werden.

Smarter Lautsprecher für Kinder

Der Spieleriese Mattel kündigt zur CES einen smarten Lautsprecher für Kinder an. Das Gerät ist mit 300 Dollar dabei teurer als ähnliche Geräte für Erwachsene - kann mit seiner Kamera zugleich aber auch die Funktionen eines Babyphones übernehmen. Mattel verspricht, dass „Aristotle“ (Aristoteles) besser als andere Geräte die Sprache kleiner Kinder verstehen können wird.

Samsung zeigt in Las Vegas vernetzte Kühlschränke, die man ebenfalls auch nach dem Wetter oder der Uhrzeit fragen kann. Der Smartphone-Marktführer aus Südkorea will auf dem neuen Markt mit seinen Rivalen mithalten und kaufte im vergangenen Herbst den sprechenden Assistenten Viv, hinter dem die Entwickler der ersten Versionen von Apples Siri stehen.

Künstliche Intelligenz zu überschaubaren Kosten

Der Markt für Geräte mit Sprachsteuerung steht nach Prognosen der CTA vor einem kräftigen Wachstum. „Wir schätzen, dass bisher rund fünf Millionen smarte Assistenten verkauft wurden“, sagte DuBravac. „Allein in diesem Jahr dürften es weitere fünf Millionen werden.“ Die Möglichkeit, künstliche Intelligenz in kleine Dinge zu bringen, und zwar zu überschaubaren Kosten, sei die große Veränderung im Vergleich zu früher.

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