Polen kauft da Vincis „Dame mit dem Hermelin“

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Der polnische Staat hat eine private Kunstsammlung erworben, zu der auch das bekannte Da-Vinci-Meisterwerk „Die Dame mit dem Hermelin“ gehört. Bei einer feierlichen Zeremonie im königlichen Schloss in Warschau wurde gestern der Besitzerwechsel von der Krakauer Czartoryski-Stiftung an das Kulturministerium für die Summe von 100 Millionen Euro vor Steuern besiegelt.

Da-Vinci-Meisterwerk „Die Dame mit dem Hermelin“

APA/AP/Alik Keplicz

Die Kunstsammlung umfasst Zehntausende Objekte, darunter auch Rembrandts Gemälde „Landschaft mit dem barmherzigen Samariter“ aus dem Jahr 1638 und Bilder von Renoir. Der 76-jährige, im Ausland lebende Prinz Adam Karol Czartoryski sagte auf die Frage nach dem sehr niedrigen Verkaufspreis, es sei schon immer sein Wunsch gewesen, eine Schenkung vorzunehmen.

Wohl über zwei Milliarden wert

Die Ende des 15. Jahrhunderts entstandene „Dame mit dem Hermelin“ ist Leonardo da Vincis berühmtestes Frauenporträt neben der „Mona Lisa“. Medienberichten zufolge hat das Gemälde einen Versicherungswert von rund 350 Millionen Euro. Der Gesamtwert der Sammlung ist schwer zu schätzen, er könnte mehr als zwei Milliarden Euro betragen.

Dem Kulturministerium ging es vor allem darum, die Kunstwerke im Land zu behalten. Sie befinden sich in dem um 1800 von Prinzessin Izabela Czartoryska gegründeten Krakauer Kunstmuseum. Ein Vorfahre des Verkäufers, Prinz Adam Jerzy Czartoryski, erwarb „Die Dame mit dem Hermelin“ um 1800 in Italien und brachte das Bild nach Polen. Die Nazis raubten es 1939, unmittelbar nach der Eroberung Polens. 1946 kehrte es nach Krakau zurück.