Themenüberblick

Abschied von Prinzessin Leia

Die aus der Reihe „Star Wars“ bekannte Schauspielerin Carrie Fisher ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Das meldeten am Dienstag mehrere US-Medien, darunter der Sender CNN, unter Berufung auf ein Statement der Familie.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Fisher hatte vor wenigen Tagen bei der Rückkehr von London nach Los Angeles noch im Flugzeug einen Herzinfarkt erlitten. Sanitäter machten nach der Landung der Maschine Wiederbelebungsversuche. Nach Angaben der Fluggesellschaft United Airlines hatten die Flugbegleiter Alarm geschlagen, weil eine Passagierin in der Luft das Bewusstsein verloren hatte und auf Maßnahmen an Bord „nicht reagierte“.

Carrie Fisher

AP/George Brich

Als Prinzessin Leia wurde Fisher Ende der 1970er Jahre weltberühmt

„Die Welt hat sie geliebt“

„Die Welt hat sie geliebt“, heißt es in einem Statement ihrer Tochter Billie Lourd, die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet. „Ich danke allen, die die Gaben und Talente meiner geliebten, fantastischen Tochter gewürdigt haben. Ich bin dankbar für eure Gebete und Gedanken, die sie nun begleiten“, schrieb Fishers Mutter auf Facebook.

Regisseur Steven Spielberg schrieb laut „The Hollywood Reporter“ in Anlehnung an das legendäre Zitat „Möge die Macht mit Dir sein" über Fisher: "Sie brauchte die Macht nicht. Sie selbst war eine Naturgewalt, eine Macht der Loyalität und der Freundschaft. Ich werde sie sehr vermissen.“

Schauspieler Harrison Ford, über den Fisher schrieb, sie habe früher eine Affäre mit ihm gehabt, schrieb in einem Statement: „Carrie war einzigartig... brilliant, innovativ.“ Sie sei lustig, unerschrocken und mutig gewesen. „Wir werden sie alle vermissen.“ Mark Hamill, der in der Sternenkrieger-Saga Luke Skywalker verkörperte, postete bei Twitter ein Foto von Fisher und sich und schrieb dazu: „Keine Worte. #tief bestürzt“

Durchbruch als Prinzessin Leia

Als heroische Prinzessin Leia in der „Star Wars“-Serie wurde Fisher berühmt. Damals war die Tochter der Hollywood-Promis Reynolds und Eddie Fisher, gerade 20. Im Laufe ihrer jahrzehntelangen Karriere drehte sie mit Größen wie Laurence Olivier, John und James Belushi, Woody Allen, Warren Beatty, Julie Andrews und Joanne Woodward. Auch am Broadway und auf anderen Bühnen war sie zu Hause. Jetzt starb Fisher im Alter von 60 Jahren.

Noch 2016 hatte sich Fisher zusammen mit Reynolds (84) für die HBO-Dokumentation „Bright Lights: Starring Carrie Fisher und Debbie Reynolds“ filmen und interviewen lassen. Mutter und Tochter wohnten zuletzt nebeneinander und sahen einander fast täglich - sie verheimlichten aber auch ihr oft angespanntes Verhältnis nicht. Fishers Vater, der Sänger Eddie Fisher (1928 - 2010), hatte die Familie bald nach der Geburt der gemeinsamen Tochter verlassen und Elizabeth Taylor geheiratet.

Broadway-Debüt mit 15 Jahren

Carrie Fisher war 15, als sie die Schule aufgab und mit der Mutter in dem Broadway-Revival „Irene“ auftrat. Ihr Filmdebüt folgte zwei Jahre später neben Warren Beatty, Julie Christie und Goldie Hawn in „Shampoo“. Dass sie während der Dreharbeiten von George Lucas’ „Star Wars“-Trilogie eine Affäre mit dem verheirateten Harrison Ford hatte, verriet Fisher erst kürzlich in ihrer Autobiografie „The Princess Diarist“ (2016).

Sie war ein knappes Jahr (1983 - 1984) mit dem Sänger Paul Simon verheiratet und hatte eine Tochter, Billie Catherine Lourd, mit dem Künstleragenten Bryan Lourd.

Carrie Fisher

Reuters/Paul Hackett

Fisher mit Regisseur George Lucas und Kostar Mark Hamill, 1997

Fisher spielte in mehr als 40 Filmen mit, so in „Blues Brothers“, „Harry und Sally“ und „Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper“. Außerdem war sie im Fernsehen beliebt, schrieb Romane und arbeitete an Drehbüchern mit. Ihre Autobiografie „Wishful Drinking“ wurde als Dokumentation verfilmt und von Fisher in Einpersonenshows auf Bühnen in Los Angeles, New York und Boston aufgeführt. Ihr erster Roman, „Grüße aus Hollywood“, wurde 1990 mit Meryl Streep, Shirley McLaine und Dennis Quaid in den Hauptrollen verfilmt.

In Interviews mit den Sendern ABC und BBC schilderte Fisher, wie schwer der Druck der Unterhaltungsindustrie auf ihr lastete. Sie habe in Alkohol, Kokain und Medikamenten Zuflucht gesucht, erzählte sie. Auch in einigen von Fishers Romanen geht es um Drogen- und Alkoholmissbrauch.

Links: