Fachkräfteverordnung: Elf Mangelberufe festgelegt

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Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat jetzt die Fachkräfteverordnung für 2017 veröffentlicht, in der die Mangelberufe festgelegt werden. Demnach werden elf Mangelberufe angeführt, in denen Ausländer aus Drittstaaten als Fachkräfte gemäß Ausländerbeschäftigungsgesetz zugelassen werden können.

Hauptsächlich technische Berufe

Die Liste der Mangelberufe: Fräser, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau, Schwarzdecker, Dreher, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik, Diplomingenieur für Maschinenbau, Dachdecker, sonstige Techniker für Starkstromtechnik, Diplomingenieur sowie Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, die ihre im Nostrifikationsbescheid des Landeshauptmannes vorgeschriebene Ergänzungsausbildung bis Ende 2016 begonnen haben.

Unzufrieden sind Wirtschaftskammer (WKO) und Industriellenvereinigung (IV). Die WKO ortet einen Fachkräftemangel, besonders im Westen Österreichs. Die nach Arbeitskräften suchenden Betriebe bräuchten mehr Unterstützung. Die IV kritisiert, dass bei der Mangelberufsliste zentrale industrierelevante Berufe, insbesondere Schweißer und Elektroinstallateure, nicht erfasst worden seien.

WKO vermisst Köche auf der Liste

Nach der Veröffentlichung der Verordnung kam umgehend Kritik von der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKO, dass Köche und Restaurantfachkräfte nicht auf die Mangelberufsliste aufgenommen wurden. Das Ministerium kontert mit dem Verweis auf mehr als 60.000 Arbeitslose in Österreich aus Tourismusberufen.

„Dass der Wintertourismus verzweifelt Fachkräfte sucht, wird vom zuständigen Sozialminister Stöger völlig ignoriert“, kritisierte WKO-Sparten-Obfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher. Auch der Vorschlag der Bundessparte Tourismus, eine regionale Betrachtung der Stellenandrangszahlen vorzunehmen, sei vom Tisch gewischt worden, obwohl das Gesetz das zulassen würde.

„Wir arbeiten laufend an Verbesserungen der Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter, um langfristig den Fachkräftemangel zu verringern. Die Mangelberufsliste ist eine kurzfristige Maßnahme, um dem akut bestehenden Engpass sofort entgegenzuwirken“, so die Bundesspartenobfrau in einer Aussendung.