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Fast 150 Jahre bewegte Geschichte

Die Wiener Staatsoper wurde am 25. Mai 1869 mit Mozarts „Don Juan“ in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth feierlich eröffnet. Erbaut wurde das Opernhaus, dessen Vorgänger, das Kärntnertortheater, aufgrund seiner Beengtheit abgerissen worden war, von den Wiener Architekten August von Sicardsburg und Eduard van der Nüll.

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Beide erlebten die Eröffnung nicht mehr: Van der Nüll beging Selbstmord, nicht zuletzt deprimiert durch die harsche Ablehnung des neuen Hauses durch die Wiener, die dieses als stillos abqualifizierten, sein Freund Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.

Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper dann unter Direktor Gustav Mahler, der von 1897 bis 1907 am Ring die Leitung innehatte und das Haus in Qualität und Ausrichtung auf neue Füße stellte. Am 12. März 1945 wurde das Gebäude bei Kriegshandlungen zerstört und in der Folge bis 1955 wiederaufgebaut.

Mit „Fidelio“ wiedereröffnet

Die Wiedereröffnung am 5. November 1955 mit dem „Fidelio“ unter Karl Böhm „war auch die Wahrnehmung eines freien, souveränen, wiedererstandenen Österreich. Es war aber auch ein Wiederfinden des Selbstbewusstseins der Österreicher“, sagte Ioan Holender, Langzeitdirektor von 1992 bis 2010, anlässlich der 50-Jahr-Feiern der Wiedereröffnung im Jahr 2005.

Die Ära Karajan

In der Nachkriegszeit prägte Herbert von Karajan die Oper, Mozart, Wagner und Strauss zählen neben dem italienischen Repertoire zu den Stärken des Hauses am Ring. Ab 2010 führte Dominique Meyer als Direktor die Wiener Staatsoper. Unter seiner Ägide wurde erstmals wieder auch Barockoper mit Gastorchestern am Haus gespielt, außerdem verstärkte er die Bemühungen um die Oper des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Mit der Saison 2020/21 folgt mit dem Plattenboss Bogdan Roscic ein Quereinsteiger an der Spitze des Hauses.

In der Saison 2015/16 verbuchte man einen Besucherrekord von 610.461 Gästen und Kartenerlöse in der Höhe von rund 34,6 Millionen Euro. Die Platzauslastung lag bei 98,59 Prozent, wobei das Haus 1.709 Sitz- und 567 Stehplätze bereithält.

Mit Opernball-Bildern um die Welt

Berühmt ist die Staatsoper mit ihren in Summe 950 Mitarbeitern im Besonderen für ihr Orchester, das außerhalb der Oper als Wiener Philharmoniker bekannt ist. Wesentlich für den Betrieb des Hauses ist das Repertoiresystem mit rund 50 Opern und 15 Ballettwerken in jeder Spielzeit. Und schließlich gehen die Bilder vom Wiener Opernball alljährlich um die Welt.

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