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Plattenspieler, Möbel, Spielzeug, Uhren

Moderne Technik im Vintage-Look, auf „alt“ getrimmte Möbel, Spielzeugklassiker wie Matador und das Revival des analogen Plattenspielers sind an sich nichts Neues - auf der Suche nach einem passendem Weihnachtsgeschenk ist Retro heuer aber „voll im Trend“.

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Das geht aus einer Zwischenbilanz der Wirtschaftskammer Wien zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft hervor. Heuer lasse vor allem „Nostalgie unterm Christbaum die Kassen klingeln“. Wirtschaftskammer-Handelsobmann Rainer Trefelik spricht von einer „Renaissance des Vintage-Looks“, davon profitierten „fast alle großen Bereiche des Handels“.

„Stilzitate aus vergangenen Zeiten“

Mit „Stilzitaten aus vergangenen Zeiten“, wie die Wirtschaftskammer den anhaltenden Retro-Trend in einer Aussendung umschreibt, haben die Hersteller somit offensichtlich auf das richtige Pferd gesetzt. Erkannt wurde es etwa auch vom japanischen Spielehersteller Nindendo, der mit der Neuauflage eines bereits 30 Jahre alten Konsolenklassikers schon im November für einiges Erstaunen sorgte.

Nintendo-Konsole

ORF.at/Kaja Stepien

Nindendos Classic Mini zeigt: Das Geschäft mit Retro funktioniert

So war die als Miniversion und im Gegensatz zum Original nun auch mit HDMI-Anschluss angebotene NES Classic kurz nach Verkaufsstart ausverkauft - und dürfte ungeachtet des von Nindendo versprochenen Nachschubs wohl vielfach ein unerfüllter Weihnachtswunsch bleiben. Auf der Suche nach Alternativen wird etwa mit Blick auf die Website Gaminggadgets aber einiges geboten, wobei die Palette sogar ein Selbstbauset mit Lego-Steinen umfasst.

Retro gepaart mit „brandneuer“ Technik

Abseits davon wimmelt es im Netz ohnehin von retrolastigen Geschenktipps. Hierbei erscheint nicht nur das Angebot an Computerspielen, sondern auch an anderer Unterhaltungselektronik schier unüberschaubar. Nur ein Beispiel von vielen ist das „vintage-style Audio System“ Dual MTR10, das dem Onlineportal Retrotogo zufolge zwar ganz im Stil eines 1970er-Modells gehalten ist, nun aber mit „brandneuer“ Technik angeboten wird.

„Hersteller von modernster HIFI verkleiden ihre Geräte immer öfter im Vintage-Look der 60er und 70er Jahre“ ist dazu in der Wirtschaftskammer-Aussendung zu lesen, in der vor allem kleine, handliche und „ohne viel Schnickschnack“ ausgestattete Retro-Radios „mit einfacher Bedienung, aber mit feinster Soundqualität auf dem neusten Stand der Technik“ im Weihnachtsgeschäft punkten.

„Der besondere Klang der analogen Nadel“

Bei diversen Herstellern ohnehin im Angebot, erlebt auch der analoge Plattenspieler als Weihnachtsgeschenk nun ein verstärktes Revival. Die „besondere Renaissance“ erklärt sich die Wirtschaftskammer damit, dass in Zeiten der Digitalisierung und des Audiostreamings offenbar viele „den besonderen Klang der analogen Nadel, die über den kreisenden schwarzen Vinylplatten schwebt“, zu schätzen wissen.

Vintage-Uhren, „die eine Geschichte erzählen“

Auf die „Anmut des Vergangenen“ besinne man sich der Kammer zufolge aber auch in anderen Branchen. So brachten auch etliche Uhrenhersteller „rechtzeitig zum Weihnachtsfest feinste Meisterwerke im Retro-Gewand heraus“, wobei Vintage-Uhren, die etwa an Prominente und Kinohelden erinnern und damit „eine Geschichte erzählen“, besonders gefragt seien.

Produkte im Retro-Style aus den 1920er bis 1970er Jahren seien auch zunehmend in Einrichtungshäusern zu finden. Auch bei Möbeln „mit gewollten Gebrauchsspuren“ wird dabei offenbar erfolgreich auf den Reiz einer „bewegten Vergangenheit“ gesetzt.

Blechspielzeug und Retro-Christbaumschmuck

„Ganz oben auf der Wunschliste fürs Christkind“ sind laut dem für Papier und Spielwaren zuständigen WK-Obmann Erwin Bugkel „altes - auf Vordermann getrimmtes - Blechspielzeug, Stofftiere der Marke Steiff, das gute alte Matador oder klassische Brettspiele und Gedächtnisspiele“. Auch beim Spielzeug würden im digitalen Zeitalter „Handschrift und Individualität verstärkt in den Blickpunkt“ rücken.

Dasselbe sei bei hochwertigen Schreibgeräten zu beobachten, konkret in einem verstärkten Angebot „klassischer Schreibsysteme“ wie Füllfederhalter, Kugelschreiber, Tintenroller und Drehbleistifte. „Nostalgie“ versammle sich der Wirtschaftskammer zufolge nicht nur in den Geschenken unter dem Christbaum: Wie der „ganz besonders im Trend“ liegende altösterreichische Christbaumschmuck zeigt, erscheint heuer auch Vintage-Weihnachtsdekoration en vogue.

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