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Berlin-Terror auf dem Cover

Mit einer Reihe von Karikaturen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel hat die bekannte französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ ihren Einstand in Deutschland gegeben. Die erste deutschsprachige Ausgabe des Wochenblatts kam Anfang Dezember mit einer Startauflage von 200.000 Exemplaren in die Trafiken.

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Wie in der französischen dominiert auch in der deutschen Ausgabe der schwarze Humor. So macht „Charlie Hebdo“ in Deutschland sein Heft aktuell mit dem Terroranschlag auf einem Berliner Weihnachtsmark auf. Auf der Titelseite ist ein Lebkuchenhaus zu sehen, aus dem mehrere Gewehrläufe ragen. „Sie werden unsere Art zu leben nicht verändern“, lautet der Text zum Bild des Zeichners Foolz.

Die 16-seitige Satirezeitung, die vor knapp zwei Jahren Ziel eines islamistischen Anschlags mit zwölf Toten wurde, erscheint jeden Donnerstag auf Deutsch. Für die deutschsprachige Ausgabe - Kaufpreis vier Euro - werden vor allem Karikaturen und Texte der am Vortag erscheinenden französischen Ausgabe übersetzt. Es gibt aber auch eigene Inhalte, vorgesehen sind zudem Kooperationen mit deutschen Karikaturisten.

Ein „Experiment“

Es ist das erste Mal, dass „Charlie Hebdo“ sich im Ausland mit einer eigenen Ausgabe versucht. Zeitungschef Laurent Sourisseau alias Riss sprach von einem „Experiment“: „Ich will den Deutschen zeigen, dass auch sie ‚Charlie Hebdo‘ verstehen und darüber lachen können“, sagte er unlängst der Nachrichtenagentur AFP.

Die 1970 gegründete Satirezeitung ist in Frankreich eine Institution und wurde durch den Anschlag auf ihre Redaktion weltweit zu einem Symbol der Presse- und Meinungsfreiheit. „Charlie Hebdo“ sorgt immer wieder für Kontroversen: Während die einen den respektlosen Humor der Satirezeitung schätzen, kritisieren andere die Karikaturen als geschmacklos, obszön und beleidigend.

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