Hofer will es 2022 erneut versuchen
Der bei der Hofburg-Wahl unterlegene FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat am Dienstag bekräftigt, in sechs Jahren wieder für dieses Amt anzutreten. Sowohl er als auch Parteichef Heinz-Christian Strache gratulierten erneut dem Wahlsieger Alexander Van der Bellen und forderten zugleich, er müsse für alle Österreicher da sein.
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„Ich wünsche ihm viel Glück für sein Amt und hoffe, dass er wirklich ein Bundespräsident für alle Österreicher ist“, so der FPÖ-Obmann. Hofer meinte ganz ähnlich: „Ich wünsche ihm für seine Aufgabe für Österreich alles Gute.“ Dennoch stand die FPÖ nicht an, hohe Erwartungen an Van der Bellen zu knüpfen, etwa für Zusammenhalt zwischen den einzelnen Wählergruppen zu sorgen.
„Vorarbeiten“ für Nationalratswahl
Eine Niederlage Hofers will die FPÖ unterdessen auch zwei Tage nach der Wahl nicht sehen. „Die Zeit war noch nicht reif“, so Strache, das eigene Ergebnis sei „sensationell“. Immerhin hätten es die Freiheitlichen geschafft, sich als breite Bürgerbewegung zu etablieren, und das trotz massiven Widerstands und Kampagnen aus anderen Parteien, von Unternehmern sowie „prominenten Staatskünstlern“. Zudem seien Botschaften im Wahlkampf von Medien verdreht worden.
FPÖ zur Hofburg-Wahl
Nach einem Tag Verschnaufpause hat die FPÖ-Spitze zur verlorenen Wahl Stellung genommen. Sie sieht keine Niederlage, sondern einen starken zweiten Platz.
„Es soll keiner glauben, dass wir depressiv im Winkerl unsere Wunden lecken“, so Strache weiter: „Für uns beginnen jetzt die Vorarbeiten für die Nationalratswahl.“ Das von der FPÖ-Spitze ausgegebene Motto laute: „Nach der Wahl ist vor der Wahl.“
„Jetzt können Sie mir die Dinge auch glauben“
„Es gibt in Österreich keine rechtsextreme und keine linksextreme Partei“, so Hofer. Auch für einen Austritt Österreichs aus der EU und für eine Abstimmung über die Todesstrafe sei man nie gewesen. Zusatz: „Es ist der Wahlkampf vorbei, und jetzt können Sie mir die Dinge auch glauben, die ich sage.“ Trotz der Niederlage plant Hofer zahlreiche Auslandsbesuche, etwa in den USA, Russland und China.
Zu der von manchen Medien kolportierten Obmanndebatte sagte Hofer: „Bitte, das ist völlig falsch“, Strache sei der wesentlich bessere Parteichef, „als ich es jemals sein könnte.“ Hofer will sich stattdessen bis zum nächsten Präsidentschaftswahlkampf „fit halten“, um dann - „wenn meine Partei es will“ - noch einmal zu kandidieren. Strache erhofft sich im Gegenzug einen „prominenten und beliebten Mitstreiter“ für die Nationalratswahl.
Kickl: „Mir tut das persönlich sehr, sehr leid“
Auch Hofers Wahlkampfleiter, FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, sieht seine Kampagne von Erfolg gekrönt. „Verlieren kann man nur etwas, was man schon gehabt hat.“ Er verwehrte sich gegen diverse Interpretationen des Ausgangs, merkte aber an: „Mir tut das persönlich sehr, sehr leid.“ Wie Hofer und Strache erwartet auch Kickl eine Fortsetzung des Kurses von Altbundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg und stellte infrage, dass das dem Land guttun werde.
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