Innere Sicherheit: Italien stockt Soldaten in Mailand auf

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die italienische Regierung hat die Entsendung von 150 zusätzlichen Soldaten in die Stadt Mailand aus Gründen der öffentlichen Sicherheit beschlossen. Damit steigt ihre Zahl in der lombardischen Hauptstadt auf 800. Die 1,5-Millionen-Metropole war zuletzt mit zunehmender Kriminalität konfrontiert. Rivalisierende ausländische Banden sorgten in Mailand für Unruhe.

Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala hatte diese Woche das Innenministerium um die Entsendung zusätzlicher Soldaten zur Kontrolle von Stadtrandvierteln gebeten, nachdem am vergangenen Wochenende ein illegaler Einwanderer aus der Dominikanischen Republik erstochen worden war. Am Wochenende kam es zu Gewalt zwischen Migranten von den Philippinen. Dabei wurden zwei Personen mit Messerstichen verletzt.

„Sichere Straßen“ in den Großstädten

Mailand ist auch mit Protesten wegen der hohen Zahl von Flüchtlingen und Migranten konfrontiert, die in der Metropole versorgt werden. Innenminister Angelino Alfano kündigte zuletzt an, dass keine weiteren Flüchtlinge in die lombardische Hauptstadt transferiert werden sollen. „Mailand hat schon seinen Teil geleistet“, sagte er.

Die Lombardei mit Mailand ist die italienische Region, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. 13 Prozent der circa 170.000 Flüchtlinge, die derzeit in Italien versorgt werden, sind in der norditalienischen Region untergebracht.

Italien setzt immer häufiger Soldaten für die öffentliche Sicherheit ein, durchschnittlich 4.000 pro Tag. Bezeichnet wird der Einsatz als „Strade sicure“ („Sichere Straßen“). Massiv wurden Soldaten im vorigen Jahr für die Sicherheit des zu Ende gehenden Heiligen Jahres eingesetzt. In der Hauptstadt Rom sind Hunderte Soldaten vor allem in U-Bahn-Stationen präsent. In Mailand schützen die Soldaten unter anderem den Dom und den Hauptbahnhof. Die Soldaten in den Innenstädten würden der Bevölkerung ein größeres Gefühl von Sicherheit geben und die Polizei bei ihrer täglichen Arbeit aktiv unterstützen, hieß es im Verteidigungsministerium.