Schwere Nachbeben
Das schwere Erdbeben in Neuseeland mit mindestens zwei Toten hat vor allem in dünn besiedelten Regionen starke Schäden verursacht. Die wirtschaftlichen Folgen dürften sich deshalb in Grenzen halten, sagte der Chefökonom der ASB-Bank, Nick Tuffley, am Montag. Ministerpräsident John Key sprach jedoch von Schäden in Milliardenhöhe.
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„Einige Provinzstädte sind schwer betroffen, aber in den größeren Städten sind die Schäden offenbar überschaubar“, sagte Tuffley. Regierungschef Key sagte, der Schaden werde „nicht weniger als einige Milliarden Dollar“ (1 Dollar = 0,66 Euro) betragen. Die Erde bebte kurz nach Mitternacht Ortszeit. Das Epizentrum des Bebens der Stärke 7,5 bis 7,9 lag nördlich von Christchurch auf der Südinsel.

APA/AP/New Zealand Herald/Mark Mitchell
Straßen wurden nach dem Beben verschüttet
An einigen Küsten brachen mehr als zwei Meter hohe Tsunami-Wellen herein. Mehrere teils starke Nachbeben erschütterten die Region, darunter am Montag eines der Stärke 6,2. Christchurch hatte erst 2011 ein verheerendes Beben erlebt. Bei dem Erdstoß der Stärke 6,3 waren 185 Menschen umgekommen.
Erdrutsche und Stromausfälle
Bei dem neuen Beben haben Erdrutsche zahlreiche Straßen verschüttet, Hunderte Häuser wurden teils schwer beschädigt, und in größeren Landstrichen fiel der Strom aus. Straßen wiesen tiefe Risse auf. Videos aus Überwachungskameras zeigten Supermärkte, in denen Flaschen und Nahrungsmittel aus den Regalen geschleudert wurden. Einwohner veröffentlichten Fotos von umgekippten Regalen und bröckelnden Zimmerdecken in Sozialen Medien.

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Asphalt auf einer Landstraße riss auf
„Absolute Verwüstung“
Regierungschef Key überflog die Region im Hubschrauber und sah an der Küste nördlich von Christchurch die massiven Felsabstürze. „Dort ist einfach absolute Verwüstung. Das wird Monate dauern, das wieder herzurichten“, sagte er. In der Früh hatte er in der Hauptstadt Wellington 40 Touristen besucht, die in der Nacht im Parlamentsgebäude Zuflucht bekommen hatten. Sie schliefen in der Lobby, weil unklar war, ob ihr Hotel noch sicher war.

APA/AP/Newshub
Drei Kühe strandeten auf einer Grasinsel
Besonders betroffen war der Ort Kaikoura etwa 180 Kilometer nördlich von Christchurch. Er hat rund 2.000 Einwohner. Dort wurde nach Medienberichten eine mehr als hundertjährige Frau aus den Trümmern ihres Hauses gerettet. Eine Person kam ums Leben, wie der Arzt des Kaikoura-Krankenhauses, Christopher Henry, im Fernsehen bestätigte. Sechs Menschen seien mit Verletzungen nach Christchurch geflogen worden, 15 würden an Ort und Stelle behandelt.
Flutwelle nach Dammbruch
Nördlich von Kaikoura ging ein Erdrutsch in das Flussbett des Clarence nieder und staute das Wasser. Am Montag hieß es dann, dass der solcherart entstandene Damm wieder gebrochen und es zu einer Flutwelle gekommen sei. Die Behörden riefen die Bewohner daher auf, „sich sofort in höhere Lagen zu begeben“.
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