Unterschätzt und vergessen
Die Ausstellung „Die bessere Hälfte“ zeigt Werke von Frauen, die sich trotz schlechter Rahmenbedingungen im Kunstbetrieb um 1900 durchsetzen konnten, wie die Malerinnen Tina Blau und Broncia Koller-Pinell und die Keramikerin Vally Wieselthier. Sie entdeckt aber auch Künstlerinnen wieder, deren Namen in Vergessenheit gerieten, so die Malerinnen Grete Wolf-Krakauer und Helene Taussig.
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Sammlung Eisenberger/Vera Eisenberger KG
Selbstbewusster weiblicher Akt einer Klimt-Vertrauten: Broncia Koller-Pinell: „Marietta“, 1917

Jüdisches Museum Wien/Sebastian Gansrigler
Eine Metapher für den Krieg? Das Selbstporträt „The Black Eye“ von Wotruba-Schülerin Edith Kramer entstand 1943 im New Yorker Exil, wo sie während des Krieges als Maschinistin in der Rüstungsindustrie arbeitete

Jüdisches Museum Wien/Sebastian Gansrigler; Motesiczky Trust
Malerin Mariette Lydis flüchtete später ins argentinische Exil: „Orientalin“, 1926. Rechts: Studie von Beckmann-Schülerin Marie-Louise Motesiczky: „Menschen im Zug“, um 1928

Jüdisches Museum Wien/Privat; Jüdisches Museum Wien
1903 wurde der Radierclub Wiener Künstlerinnen gegründet. An der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt konnten auch Frauen diese Technik lernen. Links: Gertrud Fischel: „Die Fülle“, um 1921. Rechts: Lili Rethi: „Hochofen“, um 1924

Wien Museum; Jüdisches Museum Wien
Provozierte 1895 einen Skandal: Marmorskulptur „Hexe bei der Toilette für die Walpurgisnacht“ von Teresa Feodorowna Ries. Rechts: Grete Hammerschlag: „Unterwerfung“, um 1925

Jüdisches Museum Wien
Grete Hammerschlag: Illustration zur E.-A.-Poe-Erzählung „Die Maske des Roten Todes“, 1924

Jüdisches Museum Wien/David Peters
Frühe Avantgarde: Grete Wolf-Krakauer: „Ohne Titel (Kompositin II)“, 1917

Belvedere/Bruno Reiffenstein; Belvedere
Links: Dieses Selbstporträt von Bettina Ehrlich-Mahler (1928) ist nur als Schwarzweißfotografie erhalten. Rechts: Skulptur „Childgirl“ (ca. 1965) von Anna Mahler, der Tochter von Gustav Mahler und Anna Mahler-Werfel

Jüdisches Museum Wien/Privat; Belvedere
Links: Eines der wenigen im Original erhaltenen Gemälde von Bettina Ehrlich-Bauer, der Nichte von Adele Bloch-Bauer: „Johnny spielt auf“, 1928. Rechts: Helene Taussigs von den französischen Fauves inspierierte „Tänzerin“, 1930/40

Jüdisches Museum Wien
Bauhaus-Studentin Friedl Dicker hat hier ihren Ehemann Pavel Brandeis porträtiert. Wenig später gingen die beiden in den tschechischen Untergrund und wurden 1944 nach Auschwitz deportiert: „Pavel und Marie Brandeis“, 1936

Jüdisches Museum Wien/Sebastian Gansrigler
Lilly Steiner: „Das Blumengeschenk“, 1937 im Pariser Exil entstanden

Belvedere; Belvedere
Links: Lilly Steiner: „Composition baroque“, gemalt im Anschlussjahr 1938. Rechts: Helene Taussig: „Weiblicher Akt auf blauem Stuhl“, 1920/30