Grünes Licht von Regierung
Mitte Oktober hat der Ministerrat in Rom grünes Licht für den Wiederaufbau der bei dem verheerenden Erdbeben vom 24. August zerstörten Gemeinden gegeben. 300 Millionen Euro werden in einer ersten Phase lockergemacht. Für den Wiederaufbau des Erdbebengebiets rechnet Italien mit Ausgaben in Höhe von 4,5 Milliarden Euro.
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Um den Wiederaufbau zu finanzieren, hat Italien von der EU mehr Flexibilität im Umgang mit dem italienischen Haushaltsdefizit im kommenden Jahr verlangt. Mit der nun erlassenen Verordnung werden auch die Kriterien bestimmt, nach denen man Entschädigung für den Verlust von Wohnungen in der Erdbebenregion erhalten kann.
Volle Transparenz will die Regierung beim Wiederaufbau garantieren. So soll eine „weiße Liste“ von Unternehmen zusammengestellt werden, die alle diesbezüglichen Kriterien erfüllen und in die Wiederaufbaupläne eingebunden werden können.
„Legalität und Transparenz“
Auch der Sonderkommissar für den Wiederaufbau, Vasco Errani, betonte, der Wiederaufbau werde genau kontrolliert. „Die Schlüsselwörter sind Legalität und Transparenz.“ Bei vorherigen Erdbeben wurde beim Wiederaufbau vielfach in die eigene Tasche gewirtschaftet.
Korruption, Mafia-Verstrickungen und eine lahme Bürokratie zogen den Prozess stets in die Länge. Obwohl Italien erdbebengefährdet ist, sind viele Häuser zudem nicht sicher gebaut. Errani erklärte, die Häuser sollten in Zukunft erdbebensicher gemacht werden. „Im Falle eines Bebens darf es Schäden geben, aber nicht mehr Einstürze.“
236 Tote allein in Amatrice
Bei dem Beben am 24. August kamen nach offiziellen Angaben 298 Menschen ums Leben, davon 236 in Amatrice, 51 in Arquata und elf in Accumoli.
Italiens Premier Matteo Renzi besuchte zuletzt die Ortschaft Arquata. Er kündigte an, dass der Luxuskonzern Tod’s in der Gemeinde eine Schuhfabrik errichten werde. Renzi hatte Ende September versprochen, die zerstörten Gemeinden würden wiederaufgebaut - „wo sie waren, wie sie waren und - wenn möglich - noch schöner als vorher“.
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