Behörde: Mehrheit im „Dschungel“ Calais asylberechtigt

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In dem aufgelösten Flüchtlingslager im nordfranzösischen Calais haben nach Angaben der Behörden vor allem Menschen mit Asylanspruch gelebt.

In den vergangenen zwei Jahren hätten mehrere tausend Bewohner des wilden Flüchtlingscamps am Ärmelkanal bereits Asyl in Frankreich beantragt, sagte der Leiter des französischen Flüchtlingsamts, Pascal Brice, heute dem Radiosender France Info. „70 Prozent von ihnen wurden als Flüchtling anerkannt.“ Es gehe also nicht um Wirtschaftsmigranten. Vor 2015 sei das noch anders gewesen.

Die als „Dschungel“ von Calais bekannt gewordene Siedlung wird seit Beginn der Woche geräumt. Gestern erklärte die Präfektin das Areal für offiziell leer. Die Bewohner werden auf Flüchtlingsheime in ganz Frankreich verteilt. Die meisten von ihnen kommen aus Äthiopien, Eritrea, Afghanistan und dem Sudan.

Zelte mit Baggern abgerissen

Indessen wird der Abriss der Hütten und Zelte im Camp fortgesetzt. Arbeiter rückten unter anderem mit großen Baggern im westlichen Teil des Flüchtlingslagers an. Die Polizei sicherte die Abrissarbeiten mit einem Großaufgebot ab und hielt Flüchtlinge und Journalisten auf Abstand. Nach wie vor hielten sich Flüchtlinge in der Gegend auf.

Der Leiter der französischen Behörde für Einwanderung und Integration, Didier Leschi, sagte, es stünden noch zehn Busse zur Verfügung, um Flüchtlinge in Unterkünfte in anderen Landesteilen zu bringen. „Das ist das letzte Angebot“, sagte ein anderer Behördenvertreter. Das Registrierzentrum für Flüchtlings aus Calais schloss nun endgültig. „Es wird nicht wieder öffnen“, sagte die Präfektin des Departements Pas-de-Calais, Fabienne Buccio.