Metaller beharren auf drei Prozent Lohnerhöhung
Auch in der heute gestarteten dritten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die knapp 120.000 Beschäftigten der Maschinen- und Metallwarenindustrie fordern die Arbeitnehmervertreter drei Prozent mehr Lohn und Gehalt und einen Abschluss heute Nacht. Andernfalls würden bereits am Freitag bei der Länderkonferenz der Beschäftigtenvertreter Betriebsversammlungen beschlossen
Arbeitgebervertreter Christian Knill wiederum hofft auf einen „gewaltigen Schritt Richtung Realität“, eine dreiprozentige Lohnerhöhung sei „völlig realitätsfremd“ und ein „Jobkiller“.
Arbeitgeber: „Geht sich rein rechnerisch nicht aus“
Die Teuerungsrate liege aktuell bei 0,9 Prozent und der Produktivitätszuwachs bei einem Prozent, also würden sich schon rein rechnerisch daraus nicht drei Prozent ausgehen, spielte Knill auf die „Benya-Formel“ (benannt nach dem ehemaligen Spitzengewerkschafter Anton Benya) an, wonach sich der Lohnzuwachs aus Inflation plus Produktivitätssteigerung ergibt.
Rainer Wimmer, Chefverhandler der Produktionsgewerkschaft Pro-GE und Industriesprecher der SPÖ, verwies zu Verhandlungsbeginn aber auf „steigende Gewinne, steigende Produktivität und steigende Gewinnausschüttungen“.
Beamte wollen Gehaltsverhandlungen
Die Beamten wollen indes ebenfalls ihre Gehaltsverhandlungen starten. In einem Brief an die zuständige Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) ersucht die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) um eine „rasche“ Aufnahme der Verhandlungen, damit die Gehälter mit 1. Jänner 2017 erhöht werden können. Abgegolten wollen die Beamten diesmal auch die besonderen Belastungen durch die Flüchtlingskrise haben.
Ohne eine konkrete Zahl zu nennen, fordert die GÖD in dem der APA vorliegenden Brief eine Erhöhung der Gehälter und Zulagen mit dem Ziel, „eine nachhaltige Werterhaltung und -entwicklung sicherzustellen und die Kaufkraft dauerhaft zu stärken“.
Auf die Frage, ob sich die Beamten an der Dreiprozentforderung der Metaller orientieren werden, hatte der neue GÖD-Vorsitzende Norbert Schnedl erklärt, die GÖD habe dafür ihre eigenen Parameter.