Themenüberblick

AT&T hat 120 Mrd. Dollar Schulden

Für AT&T stellt der Kauf von Time Warner ein finanzielles Wagnis dar. Der Konzern ist bereits mit 120 Milliarden Dollar verschuldet und muss sich bei dem Deal weitere Time-Warner-Schulden von mehr als 20 Milliarden Dollar aufbürden. Aktionäre hatten nach den ersten Medienberichten über eine mögliche Übernahme skeptisch reagiert und die AT&T-Aktie fallen lassen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Generell setzen Mobilfunkunternehmen große Hoffnungen in die nächste Generation der Übertragungstechnik (5G), die auch neue Medienangebote ermöglichen soll. „Wir glauben, dass 5G ein ganz wichtiger Impulsgeber ist“, sagte Analyst Rich Tullo vom Wall-Street-Haus Albert Fried & Company. Damit könnten die Telekomanbieter den Bezahlfernsehsendern gehörig in die Quere kommen.

„Wurde schon probiert und funktioniert niemals“

Andere Experten kritisierten allerdings, dass AT&T viel Geld für den Kauf der Inhalteproduktion ausgibt statt zu deutlich günstigeren Preisen lediglich Verwertungsrechte zu erwerben. Es sei unklar, welche Einsparungen die Zusammenlegung von Vertriebsinfrastruktur und Inhalten bringen könnte, sagte Doug Creutz von der Investmentbank Cowen and Co. „Das wurde schon probiert und funktioniert niemals.“

AT&T-Rivale Verizon verabredete zuletzt den Kauf des Internetgeschäfts von Yahoo für 4,8 Milliarden Dollar, nachdem er bereits 2015 den Onlineveteranen AOL unter seine Fittiche genommen hatte. Im Jahr 2000 war Time Warner mit AOL zusammengegangen, was mittlerweile als einer der größten Fehlschläge bei Firmenzusammenschlüssen überhaupt gilt.

Mehrere Standbeine im Mediengeschäft

AT&T verkauft Mobilfunk- und Breitbanddienste, hat aber bereits mehrere Standbeine im Mediengeschäft. Außer DirecTV (der Satelliten-TV-Anbieter war 2015 für fast 50 Milliarden Dollar übernommen worden) unterhält der Konzern eine Gemeinschaftsfirma, die in der Branche investiert und einen Videostreamingdienst aus der Taufe gehoben hat.

Time Warner beherbergt neben HBO und CNN auch die Sendergruppen TBS und TNT. Zudem hält das Unternehmen eine zehnprozentige Beteiligung am Netflix-Konkurrenten Hulu. Das Warner-Filmstudio hat die Rechte an Kassenschlagern wie „Batman“ und „Harry Potter“.

Links: