Verkauf von „Nepszabadsag“ steht unmittelbar bevor
Die ohne Vorwarnung eingestellte ungarische Oppositionszeitung „Nepszabadsag“ soll nun innerhalb weniger Tage veräußert werden, wie das Onlineportal der Zeitung „Nepszava“ heute berichtet. Das bisher linksliberale Traditionsblatt, das der in österreichischer Hand befindlichen Firma Mediaworks gehört, soll in das Eigentum eines der Regierungspartei FIDESZ nahestehenden Unternehmens übergehen.
Es soll sich bei dem Käufer um Gabor Liszkay, Eigentümer und Herausgeber der regierungsnahen Zeitung „Magyar Idök“, handeln, der die eingestellte „Nepszabadsag“ „wiedererwecken“ soll. Die Frage sei, wie viele Leser sich eine neue, rechts gerichtete „Nepszabadsag“ sichern könne.
Auch Verlag in rechter Hand
Auch der ganze Mediaworks-Verlag werde einen neuen Eigentümer erhalten, behauptet „Nepszava“. Das Medienportfolio des Verlags soll aus der Hand von Vienna Capital Partners (VCP) des österreichischen Investors Heinrich Pecina an eine Gesellschaft abgegeben werden, die gemeinsam von Liszkay und dem Familien- und Parteifreund von Premier Viktor Orban, Lörinc Meszaros, gegründet wurde.
Wer sich Mediaworks sichert, kann „aus dem Stand eine Million Menschen erreichen“, schreibt das Nachrichtenportal „Index“. Es sei demnach ein „Geschenk“ für die Regierung, gelange der Mediaworks-Verlag mit seinen 13 Regionalzeitungen in FIDESZ-nahe Hände.
Auf dem ländlichen ungarischen Zeitungsmarkt spielen Regionalblätter nach wie vor eine herausragende Rolle. Zudem gehört die populäre Sporttageszeitung „Nemzeti Sport“ zum Portfolio von Mediaworks.