Hammerschmid und Mahrer zufrieden
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) und Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) haben sich bei der Präsentation des Bildungspakets am Dienstag sehr zufrieden gezeigt. „Die konstruktiven Kräfte in diesem Land haben sich durchgesetzt“, stellte Hammerschmid nach dem Ministerrat im Pressefoyer fest. Kostendämpfung erwartet sie sich durch das Paket keine.
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Das Paket für mehr Schulautonomie „eröffnet Freiheiten, wie sie bisher nicht gelebt werden konnten“, so die Ressortchefin. Die Pädagogen und „Schulclusterleiter“ an Ort und Stelle würden am besten wissen, was sie brauchen, um Schule bestmöglich gestalten zu können - dieses Paket eröffne ihnen diese Möglichkeiten.
„Leuchtturmschulen“ und „Buddy-System“
Hammerschmid und Mahrer verteidigten die lange Umsetzungsphase. „Das ist ein langfristiger Prozess, der nicht von heute auf morgen gehen wird“, die Ministerin verwies aber auf die geplanten „Leuchtturmschulen“, mit denen 2017/18 begonnen werden soll und die später im „Buddy-System“ weitere Schulen „an der Hand nehmen“ sollen. Da es sich um einen „wirklich großen Changemanagementprozess“ handle, wäre es „fatal“, einfach den „Schalter umzulegen“.
„Schritt für Schritt in die Freiheit“
Am 17. November des Vorjahres sei ein Paket zur Bildungsreform vorgestellt worden, wobei die Autonomie das „Herzstück“ sei, so Mahrer. Schule soll „eigenverantwortlicher, leistungsfördernder, vernetzter, regionaler und natürlich auch transparenter werden“, das seien die zentralen Empfehlungen nationaler und internationaler Experten.
„Wir entlassen die Schulen Schritt für Schritt in die Freiheit“, sagte der Staatssekretär. Autonomie müsse aber gelernt werden und sich erst entwickeln, es handle sich um ein „mittel- bis langfristiges Projekt“. Künftig werde etwa am Standort entschieden werden können, dass Mathematik in kleineren Gruppen unterrichtet wird und es bei anderen Themen größere Klassen gibt. Die für ganztägige Schulformen notwendige Zweidrittelmehrheit der Schulpartner bleibe bestehen; nicht alle Mitbestimmung werde aufgelöst, so Mahrer.
Personalsuche mitunter schwierig
Beide Regierungsmitglieder räumten ein, dass es mitunter schwierig ist, Personal für regional entlegene Schulen zu bekommen. Sollte sich hierfür keiner finden, werden Lehrer wie bisher von der Behörde zugeteilt, so Hammerschmid. Mahrer wollte mit dem „Mythos aufräumen“, dass sich für Brennpunktschulen keine Pädagogen finden: Gerade junge Lehrer würden oft diese Herausforderung suchen, meinte der Staatssekretär im Wissenschaftsressort.
Hammerschmid hielt grundsätzlich fest, dass auch künftig die Clusterleiter gut beraten seien, nach Beratung im Team Entscheidungen zu treffen. Eine Kostendämpfung erwartet sich die Ministerin durch das Paket nicht. Mit der Lehrergewerkschaft habe es jedenfalls „intensive Gespräche“ gegeben. Bedenken, etwa dass es sich um ein Sparpaket handelt, konnten ausgeräumt werden.
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