Themenüberblick

1,4 Millionen Kinder in Armut

Trotz der wirtschaftlichen Erholung in Spanien ist die Zahl in Armut lebender Kinder zuletzt weiter gestiegen. 2015 habe die Zahl der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Kinder im Vergleich zum Vorjahr um rund 80.000 auf knapp 1,4 Millionen zugenommen, teilte die Hilfsorganisation Save the Children am Freitag mit.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Das seien knapp 17 Prozent aller Kinder. Sie lebten in Familien, deren Einkommen unter 9.000 Euro im Jahr liegt. Besonders schlimm betroffen seien gut 750.000 Kinder, deren Familien Schwierigkeiten haben, selbst grundlegende Bedürfnisse wie ausreichendes Essen und die Heizung im Winter zu gewährleisten.

Vor der Krise um 40 Prozent niedriger

Vor Ausbruch der schweren Wirtschaftskrise im Jahr 2008 sei diese Zahl rund 40 Prozent niedriger gelegen, erklärte Save the Children. Es brauche mehr politischen Willen, die Kinderarmut zu bekämpfen. Nach einer langen Rezession gehört Spanien inzwischen zu den wachstumsstärksten Ländern Europas. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft um 3,2 Prozent.

Kinder trifft es überall härter als Erwachsene

Weltweit leben fast 385 Millionen Kinder in extremer Armut, wie aus einem Bericht des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF) hervorgeht. Besonders stark seien Kinder in Afrika südlich der Sahara und im südlichen Asien, vor allem in Indien, betroffen, hieß es in dem Anfang Oktober in New York veröffentlichten Bericht. So lebten 2013 beispielsweise 19,5 Prozent der Kinder in Entwicklungsländern in Haushalten, die durchschnittlich nur rund 1,70 Euro pro Person am Tag zur Verfügung hätten. Erwachsene in Entwicklungsländern seien nur halb so oft von extremer Armut betroffen.

„Kinder sind nicht nur mehr gefährdet davon, in extremer Armut zu leben, die Auswirkungen davon sind für sie auch am schädlichsten“, sagte UNICEF-Chef Anthony Lake laut Mitteilung. „Sie sind die Ärmsten der Armen - und die jüngsten Kinder sind die Allerärmsten, denn die Entbehrungen wirken sich auf die Entwicklungen ihrer Körper und Gehirne aus.“ Für den Bericht wertete UNICEF Daten aus 89 Ländern aus.

Links: