Auch Beschäftigung legt zu
Die jüngste Quartalsprognose des Arbeitsmarktservices (AMS) zeichnet ein gemischtes Bild: Zwar soll die Arbeitslosigkeit weiter steigen, doch nicht ganz so stark wie zuvor erwartet. Die Arbeitslosenquote werde 2016 auf 9,1 Prozent und 2017 auf 9,6 Prozent (jeweils im Jahresschnitt) steigen.
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Eine im Juni veröffentlichte Prognose war noch von 9,2 Prozent 2016 und 10,1 Prozent 2017 ausgegangen. Grund für die verbesserte Prognose ist, dass das Arbeitskräfteangebot zwar steigt, aber nicht ganz so stark wie erwartet. Demgegenüber werde die Beschäftigung etwas stärker als erwartet zulegen.
Mehr Arbeitskräfte auf dem Markt
Die Prognose wurde von der Synthesis-Forschung im September erstellt und vom AMS auf seiner Homepage veröffentlicht. Heuer hat sich laut der Studie der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich vorübergehend verlangsamt. Die Belebung stützte sich auf den inländischen Konsum, der durch die Steuerreform und die Versorgung von Asylwerbern und Flüchtlingen angekurbelt wurde.
Das Angebot an Arbeitskräften steige 2016, dieses Wachstum werde sich 2017 noch beschleunigen. Dafür sei neben der steigenden Beschäftigung von Älteren und Frauen auch der Zuzug von Flüchtlingen sowie die Arbeitsmarktintegration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzbedürftigen verantwortlich.
Branchen mit Personalbedarf
Es gibt auch Branchen mit Bedarf an Beschäftigten: Das werde insbesondere der Gesundheits- und Sozialbereich sein, gefolgt vom Sektor „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ und vom Handel. Die Versorgung und Betreuung von Asylberechtigten werde weiterhin einen steigenden Personalbedarf verursachen. Nur im Sektor „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ werde die Zahl der Arbeitsplätze bis 2017 zurückgehen.
Beschäftigungswachstum höher als erwartet
Gegenüber der Vorquartalsprognose vom Juni hat sich der Blick allerdings etwas aufgehellt: Deshalb fällt nun die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2016 etwas höher aus (plus 1,6 Prozent statt plus 1,4 Prozent). Für 2017 bleibt die BIP-Wachstumsprognose unverändert bei plus 1,2 Prozent.
Wegen der verlängerten Asylverfahren kommt es zu einem zeitverzögerten Zugang der Asylberechtigten auf den Arbeitsmarkt. So verringert sich das Wachstum des Arbeitskräfteangebots für 2016 (plus 55.200 statt plus 59.900) und für 2017 (plus 64.700 statt plus 80.200).
Das Beschäftigungswachstum soll für 2016 etwas höher als erwartet liegen (plus 50.300 statt plus 49.600). Auch für 2017 wurde die Prognose hier geringfügig angehoben (plus 40.500 statt plus 39.700). Die Ausweitung der Arbeitslosigkeit fällt in der aktuellen Prognose niedriger aus als noch in der Vorquartalsprognose: Nun wird für 2016 ein Zuwachs der vorgemerkten Arbeitslosigkeit von 4.900 statt 10.300 und für 2017 ein Zuwachs von 24.100 statt 40.500 erwartet.
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