Kronprinz führte Prozession an
Einen Tag nach dem Tod von Thailands König Bhumibol Adulyadej ist der Leichnam in der Hauptstadt Bangkok vom Sirijaj-Krankenhaus in den Königspalast überstellt worden. Tausende Menschen nahmen am Freitagnachmittag (Ortszeit) an dem Trauerzug teil. Die Prozession wurde von Kronprinz Maha Vajiralongkorn und anderen Mitgliedern der Königsfamilie angeführt.
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Die lange Wagenkolonne mit mehr als 20 Fahrzeugen fuhr im Schritttempo an den Tausenden Trauernden vorbei, die in Schwarz gekleidet kniend die Straßen säumten. Viele schwenkten gelbe Fähnchen mit dem Königsemblem und schützten sich mit Schirmen vor der Sonne. Soldaten in weißer Uniform und mit schwarzem Trauerband am Arm salutierten.

Reuters/Reuters TV
Die Wagenkolonne passierte kniende Trauernde und salutierende Soldaten
Ein Großaufgebot der Polizei wachte an jedem Straßeneck der rund vier Kilometer langen Strecke. Tausende hatten die Nacht über vor dem Spital ausgeharrt oder Matten entlang der Prozessionsstrecke ausgelegt, um sich einen Platz mit gutem Blick zu sichern. Noch am Vortag hatte die Militärregierung eine einjährige Staatstrauer angeordnet und den Freitag zum arbeitsfreien Tag erklärt, um den Menschen die Teilnahme an Trauerkundgebungen zu ermöglichen.
Traditionelle Bestattungsrituale
Schon vor Beginn des Trauerzugs hatten sich vor dem Palast Tausende angestellt, um an einer rituellen Waschung vor dem Bildnis des Königs teilzunehmen. Im Lauf des Tages strömten weitere Menschen von außerhalb in die Hauptstadt, um dem tief verehrten König Respekt zu erweisen. Für traditionelle buddhistische Bestattungsrituale, darunter mindestens hundert Tage lange Gesänge von Mönchen, wird der Leichnam im Palast verwahrt.

Reuters/Jorge Silva
Die Zufahrtsstraße zum Palast wurde von Trauernden gesäumt
Der 64-jährige Kronprinz Vajiralongkorn hatte am Donnerstag gesagt, er wolle nicht sofort die Thronfolge antreten. Der Prinz wolle zunächst mit dem Land trauern und sich zu „angemessener Zeit“ krönen lassen, hatte Regierungschef Prayut Chan-o-cha mitgeteilt. Bhumibol saß 70 Jahre lang auf dem Thron - so lange wie kein anderer Monarch auf der Welt. Obwohl er offiziell nur eine repräsentative Funktion im Staat hatte, galt er als einigende Kraft und moralische Autorität für Volk und Regierung.
Feierlichkeiten untersagt
Sämtliche Feierlichkeiten im Land wurden für die nächsten 30 Tage untersagt. Unklar war, inwieweit sich das Verbot auch auf Restaurants und das Nachtleben auswirken würde. Geschäfte blieben geöffnet, während Kinos und andere Unterhaltungsstätten am Freitag geschlossen blieben und Konzerte abgesagt wurden. Die Militärregierung hatte einheimische wie ausländische TV-Sender angewiesen, bis Freitagnacht anstelle ihres Programms historische Filmaufnahmen vom Monarchen zu senden.
Außenministerien mahnen Touristen zu Respekt
Außenministerien und in Bangkok vertretene Botschaften zahlreicher Länder forderten Besucher des Landes auf, die Gefühle der Thailänder angesichts des Verlusts des verehrten Monarchen zu respektieren. Auch das Außenministerium weist auf seiner Homepage darauf hin, dass am Donnerstag eine einjährige Staatstrauer ausgerufen wurde, während der es zu Einschränkungen bei Serviceleistungen und Infrastruktur kommen könne.
„Es wird angeraten, sich informiert zu halten und bezüglich der während des Trauerjahres bestehenden Regeln und Gebräuche eine respektvolle Verhaltensweise an den Tag zu legen“, betonte das Ministerium.
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