Geräte ein „Sicherheitsrisiko“
Nachdem mehrere Geräte in Brand geraten sind, hat Samsung die Produktion des Smartphone-Modells Galaxy Note 7 beendet. Das Gerät werde nicht mehr auf den Markt kommen, teilte ein Sprecher des Smartphone-Marktführers aus Südkorea mit. Damit gestand Samsung ein, dass es nicht gelang, das Problem der Akkubrände in einem ersten Anlauf zu lösen.
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Die betroffenen Geräte „können überhitzen und stellen ein Sicherheitsrisiko dar“, hieß es. Zuvor forderte Samsung alle Kunden auf, ihr Note 7 auszuschalten und es überhaupt nicht mehr zu benutzen, egal ob es sich um ein Original- oder ein Tauschgerät handelt. Sie sollten ihr Gerät zurückbringen, sie würden dann ihr Geld zurückbekommen oder könnten das Handy gegen Geräte eines anderen Typs tauschen.

APA/AP/Audrey McAvoy
Eines der betroffenen Geräte
2,5 Mio. Modelle zurückgerufen
Samsung hatte Anfang September wegen explosionsgefährdeter Akkus 2,5 Millionen Exemplare des rund 850 Euro teuren Modells zurückrufen müssen. Sie sollten ausgetauscht werden. Allerdings gab es auch mit den neuen Geräten Probleme. So musste beispielsweise ein Flugzeug in den USA wegen eines qualmenden Note 7 geräumt werden. Es soll sich Berichten zufolge um ein Ersatzmodell mit verbessertem Akku gehandelt haben.
Allein in den USA wurden fünf Fälle bekannt, in denen ein Ersatzgerät in Flammen aufgegangen sein soll. Eines der Geräte habe ein Schlafzimmer mit Rauch gefüllt, berichtete ein Nutzer dem Technologieblog The Verge. Ein weiterer Samsung-Kunde schrieb The Verge, sein Note 7 sei in Brand geraten, als es während des Mittagessens auf einer Kommode lag. Zudem hatte sich ein Telefon in den Händen eines 13-jährigen Mädchens entzündet.
Früheren Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde zufolge könnte ein Grund für die Probleme beim ursprünglichen Note 7 gewesen sein, dass die Akkus etwas zu groß für den Platz im Gehäuse geraten seien und es dadurch beim Einbau zu Kurzschlüssen in den Batterien kommen könne.
Samsung: Produktion „angepasst“
Zuvor wollte Samsung das Problem noch eindämmen und die Produktion „anpassen“. Erst später wurde der komplette Produktionsstopp angeordnet. Das sei der richtige Schritt, sagte der Vorsitzende der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC, Elliot Kaye. „Niemand sollte sich Sorgen machen, dass sein Telefon ihn, seine Familie oder seinen Besitz in Gefahr bringt.“ Die südkoreanische Behörde für Sicherheit und Standards (KAST) kündigte an, in Zusammenarbeit mit Samsung weitere Untersuchungen zu den Ursachen der Smartphone-Probleme anzustellen. „Es ist möglich, dass eine neue Art von Fehler in dem Mobiltelefon existiert, der über das Batterieproblem hinausgeht.“
Größter einzelner Produzent von Smartphones
Samsung ist der größte Produzent von Smartphones. Das Note-7-Debakel brachte dem Konzern einen deutlichen Gewinneinbruch ein, änderte jedoch noch nichts an seiner Vormachtstellung auf dem Smartphone-Markt. Im dritten Quartal lag der operative Gewinn bei voraussichtlich 5,2 Billionen Won (4,2 Mrd. Euro), wie das südkoreanische Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das war ein Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
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