IWF sieht trübe Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut der globalen Konjunktur weiter keine großen Sprünge zu. Die Weltwirtschaft dürfte heuer etwas an Fahrt verlieren und um 3,1 Prozent wachsen, wie der IWF heute in seinem neuen „World Economic Outlook“ mitteilte. 2017 werde es mit 3,4 Prozent etwas stärker bergauf gehen. „Der aktuelle Ausblick bleibt gedämpft.“
Mittelfristig dürfte das Wachstum der Industriestaaten weiter „enttäuschend“ ausfallen, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld. Bei Schwellen- und Entwicklungsländern werde die Konjunktur eher anziehen.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/IWF
Die Prognose für das österreichische Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr 2016 hob der IWF gegenüber der Frühjahresschätzung etwas an: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde heuer voraussichtlich um 1,4 Prozent wachsen, nicht nur um 1,2 Prozent.
Die Erwartungen für 2017 schraubte der IWF dagegen etwas zurück: Im kommenden Jahr soll der heimische BIP-Anstieg nur 1,2 Prozent (statt wie zuletzt erwartet 1,3 Prozent) erreichen.
Mehr Impulse der Politik gefordert
Für die USA zeigte sich der IWF skeptischer als noch im Juli. Für die weltgrößte Volkswirtschaft senkte der Fonds seine Wachstumsprognose für 2016 auf 1,6 von 2,2 Prozent und für 2017 auf 2,2 von 2,5 Prozent. „Das US-Wachstum hat 2016 enttäuscht“, sagte Obstfeld. Die Prognosen für die Weltwirtschaft änderten sich hingegen nicht.
Mit Blick auf die globale Konjunktur forderte Obstfeld mehr Impulse der Politik, um Wachstum zu fördern. Wichtig seien hier Reformen auf dem Arbeitsmarkt und der Abbau von Handelsbarrieren. „Das Wachstum ist schon zu lange zu niedrig.“
Zudem komme in vielen Ländern der Erfolg der Wirtschaftserholung bei zu wenigen Menschen an. Das führe dazu, dass in einigen reicheren Staaten Globalisierungsgegner Zulauf hätten. Das Anti-EU-Referendum in Großbritannien sei ein Beispiel dafür.