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Verbesserungsvorschläge liegen vor

Viele deutsche Hotels schmücken sich zu Unrecht mit ihren Sternen. Bei acht Prozent waren die Sterne abgelaufen oder selbst vergeben, fand der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) bei einer Überprüfung von 3.000 Hotels heraus.

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Die Überprüfung habe „ein hohes Maß an illegitimer Sternewerbung“ ergeben, teilte Markus Luthe, der Geschäftsführer der DEHOGA-Gesellschaft Deutsche Hotelklassifizierung, mit.
Er bestätigte überdies Recherchen des Senders ZDF vom Juli 2016. Von 251 damals enttarnten Hotels hätten auch Wochen später noch 189 unberechtigt mit Hotelsternen geworben.

Die Branche geht nicht in jedem Fall von betrügerischer Absicht aus. Es komme auch vor, dass Inhaber vergessen, eine abgelaufene Klassifizierung zu verlängern, sagt Luthe. Neulinge auf dem Markt übersähen gelegentlich, dass die Hotelsterne in Deutschland ein geschütztes Markenzeichen seien.

Missbrauch besser bekämpfen

Die DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung will nun gegensteuern. Eine Software soll Sterneschummelei automatisiert aufdecken, und es soll deutschlandweit Überprüfungen nach dem Zufallsprinzip geben.

Hoteliers sollen deutlichere Hinweise erhalten, wenn das Recht, die Sterne zu führen, nach drei Jahren ausläuft. Wer illegitime Sternewerbung nicht unterlasse, werde der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs gemeldet.

Damit wolle man „den temporären Gegenwind wieder in einen stabilen Aufwind“ umwandeln, sagte Luthe. Gerade in Zeiten der Onlinebewertung sei der Nutzen der Sterne als objektive Orientierungshilfe höher denn je.

Das bundesweit einheitliche Sternesystem des DEHOGA gibt es seit 20 Jahren. Die Klassifizierung ist für die Hotels freiwillig. Aktuell nehmen gut 8.500 Betriebe teil, die Zahl ist erstmals seit Jahren leicht rückläufig.

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