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Umsatz 2015 um 24 Prozent gestiegen

Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten ist 2015 in Österreich um 24 Prozent auf 185 Mio. Euro nach oben geschnellt. Haupttreiber waren Fairtrade-Kakaobohnen für Schokolade, die um 38 Prozent auf 1.260 Tonnen zulegten. Einige heimische Süßwarenhersteller setzen vermehrt auf fair gehandelte Schokolade. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag der Fairtrade-Umsatz hierzulande bei 15,7 Mio. Euro.

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Fairtrade vergibt sein Siegel an Produkte, bei denen gewährleistet ist, dass Kleinbauern und Plantagenarbeiter angemessene Preise erhalten und unter fairen Bedingungen arbeiten. Außerdem soll in Bildungs- und Entwicklungsprojekte investiert und umweltfreundlich produziert werden.

„Besser werden, wo wir tätig sind“

Fairtrade will sich auf Agrarrohstoffe konzentrieren, Textilien und Elektronikartikel sind aufgrund der Komplexität kein Thema. „Wir müssen besser werden, wo wir tätig sind“, so Fairtrade-Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner. Ziel sei es, höhere Löhne zu zahlen und die Produktgruppen zu vertiefen.

Die Produzenten in den Herkunftsländern erhielten im Jahr 2015 rund 32,6 Mio. Dollar (29,14 Mio. Euro) durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten in Österreich. Die Direkteinnahmen setzen sich aus Mindestpreis plus Bioaufschlag und Fairtrade-Prämie zusammen. 3,2 Mio. Dollar Prämieneinnahmen wurden 2015 an Produzenten gezahlt.

Süßwaren an der Spitze, dahinter Bananen

Der Fairtrade-Umsatz in Österreich verteilt sich auf Schokolade/Süßwaren (35 Prozent Umsatzanteil), Bananen (20 Prozent) und Kaffee/Heißgetränke (19 Prozent). Mit großem Abstand folgen Rosen (acht Prozent), Fruchtsäfte und alkoholfreie Getränke (sieben Prozent) sowie Baumwolle (sechs Prozent).

Nach Vertriebsschienen aufgeteilt wird der Großteil des Fairtrade-Umsatzes hierzulande im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogeriemärkten gemacht (74 Prozent), gefolgt vom Fachhandel inklusive Weltläden (16 Prozent) und Gastronomie/Büros (zehn Prozent).

„Noch großes Potenzial“

Die Konkurrenz durch andere Nachhaltigkeitsgütesiegel wie „Rainforest Alliance“ und „UTZ“ sieht der Fairtrade-Österreich-Chef gelassen. Es dürfe aber keinen Wettbewerb der Gütesiegel bei den Standards nach unten geben, sondern „nach oben“.

Beim Pro-Kopf-Umsatz mit Fairtrade-Produkten liegt Österreich weltweit hinter Großbritannien, Schweiz, Schweden und Holland auf Rang fünf. In Europa gibt es laut Kirner „noch sehr großes Potenzial“ in Italien und Spanien und weltweit noch Aufholbedarf in den USA und Japan.

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