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Warnung an große Teile der Karibik

Ein gefährlicher Hurrikan bedroht mehrere Karibik-Staaten. Mit einer Windgeschwindigkeit von knapp 250 Kilometern pro Stunde bewegte sich „Matthew“ am Samstag auf Jamaika, Kuba und Haiti zu. Dort sind die Vorbereitungen auf eine mögliche Katastrophe bereits angelaufen.

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Im Laufe des Samstags hat sich der Hurrikan zwar abgeschwächt, er habe laut dem US-Hurrikan-Zentrum aber immer noch genug Kraft, um eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen. In den betroffenen Gebieten sei mit sintflutartigen Regenfällen, starken Winden, lebensgefährlichen Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen.

Jamaikas Hauptstadt in Schneise

„Matthew“ soll laut Prognosen in der Nacht auf Montag auf die jamaikanische Südküste treffen. Dort liegt auch Jamaikas Hauptstadt Kingston. Auch Tourismusdestinationen wie Montego Bay im Norden könnten getroffen werden. Die US-Meteorologen rechneten damit, dass der Hurrikan nach Jamaika auf Haiti trifft, bevor er dann Anfang der Woche nach Kuba weiterzieht. Auch für den US-Staat Florida könne keine Entwarnung gegeben werden, teilte das Hurrikan-Zentrum mit.

Wetterfoto zeigt "Matthew" über der Karibik

APA/AFP/NOAA

Schwankungen in der Intensität des Sturms sind noch möglich

Am Samstag nahm der Wirbelsturm vor den Küsten Kolumbiens und Venezuelas Fahrt auf. Obwohl „Matthew“ etwa 125 Kilometer von der Küste entfernt lag, löste er dort die höchste Alarmstufe aus. Ein 67-jähriger Mann starb, als er in den Fluten eines Flusses weggeschwemmt wurde, sagte der Gouverneur des Departements La Guajira, Jorge Velez, am Freitag.

Zwischenzeitlich Stufe fünf

Der Sturm war am Freitagabend von der vierten auf die fünfte - und damit höchste - Kategorie hinaufgestuft worden. Samstagfrüh schwächte sich „Matthew“ wieder leicht ab und wurde um eine Stufe herabgesetzt. Neben Jamaika und Haiti wurde auch an den Küsten Puerto Ricos, Venezuelas, Kolumbiens und der Dominikanischen Republik sowie auf den Inseln Aruba, Bonaire und Curacao vor Springfluten und gefährlichen Strömungen gewarnt.

Die Menschen auf Jamaika decken sich bereits seit Tagen mit Vorräten ein. Das Parlament berief am Freitag eine Notfallsitzung ein, um Schutzmaßnahmen zu diskutieren. Einsatzkräfte, Polizei und Armee befinden sich in Bereitschaft, zusätzlich wurde die Errichtung von Notfallquartieren für rund 2.000 Menschen angeordnet.

Einwohner sammeln Wasser in Jamaika

Reuters/Gilbert Bellamy

In Jamaika rüstet sich die Bevölkerung für den Hurrikan

Auch Haiti bereitete sich auf heftige Unwetter vor, ebenso wie Kuba, wo nach Angaben des Zivilschutzes die „Informationsphase“ des Katastrophenschutzplans eingeleitet wurde. Die östlichen Provinzen der Insel von Camagüey bis Guantanamo richteten sich darauf ein, dass der Sturm sie zu Beginn der Woche überquert. Kubas Streitkräfte wurden mobilisiert, um die betroffenen Regionen beim Schutz vor dem Unwetter zu unterstützen.

Heuer fünf Hurrikans im Atlantik

Jamaika wurde 1988 schwer von Hurrikan „Gilbert“ getroffen. 45 Menschen starben, die Schäden legten die Insel monatelang lahm. Der letzte erhebliche Hurrikan in der Region war „Sandy“ im Jahr 2012. Laut dem Meteorologen Eric Holthaus könnte „Matthew“ sogar der schlimmste Sturm werden, der Jamaika seit Beginn der Messung getroffen hat. Die Wirbelsturmsaison im Atlantik liegt zwischen Juni und November. In diesem Jahr haben sich bisher 13 Tropenstürme geformt, von denen fünf das Ausmaß eines Hurrikans erreichten.

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