EU verlängert Sanktionen wegen politischer Krise in Burundi

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die EU hat ihre Sanktionen wegen der Krise in Burundi um ein Jahr verlängert. Drei Vertraute des umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza sowie ein Putschist blieben bis Ende Oktober 2017 mit Einreise- und Vermögenssperren belegt, teilte der EU-Rat heute mit.

Den Betroffenen werde vorgeworfen, „die Demokratie oder die Suche nach einer politischen Lösung für die Krise in Burundi zu untergraben“.

Staatschef Nkurunziza hatte sich nach zehn Jahren im Amt im Juli 2015 erneut zur Wahl gestellt, obwohl die Verfassung nur zwei Mandate in Folge erlaubt. Er ließ sich auch von teils blutigen Protesten und Mahnungen aus dem Ausland von einer erneuten Kandidatur nicht abhalten und wurde für eine dritte Amtszeit gewählt. Die Opposition hatte die Wahl boykottiert.

Hunderte Tote bei Ausschreitungen rund um Wahl

Durch die Gewalt vor und nach dem Urnengang starben bereits mehr als 500 Menschen, 300.000 sind aus dem Land geflüchtet. Die Opposition wirft Nkurunziza auch den Bruch des im Jahr 2006 geschlossenen Abkommens von Arusha vor. Dieses besiegelte nach 13 Jahren Bürgerkrieg mit 300.000 Toten den Frieden in Burundi und schrieb gleichfalls fest, dass der Präsident nach spätestens zwei Amtszeiten die Macht abgeben muss.

Betroffen von den Sanktionen sind ein stellvertretender Leiter der nationalen Polizei, ein für die Sicherheitskräfte zuständiger Vertreter der Präsidialverwaltung sowie ein Geheimdienstoffizier. Auch der ehemalige Armeegeneral Leonard Ngendakumana steht auf der Liste. Er soll im Mai 2015 an einem gescheiterten Putschversuch gegen die Regierung von Staatschef Nkurunziza teilgenommen haben.