Boris Johnson besucht Flüchtlingscamp in der Türkei

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Zum Auftakt seiner Türkeireise hat der britische Außenminister Boris Johnson syrische Flüchtlinge in der südosttürkischen Provinz Gaziantep besucht. Johnson kam heute in einem Camp in Nizip mit Flüchtlingen zusammen, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Johnson wird vermutlich morgen in Ankara mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und Ministerpräsident Binali Yildirim zusammentreffen.

Pikantes Treffen mit Erdogan

Vorgesehen ist außerdem ein Besuch des türkischen Parlaments, das bei dem Umsturzversuch von Putschisten bombardiert worden war. Johnson wolle bei seinem Besuch auch die Solidarität Großbritanniens mit der Türkei nach dem Putschversuch vom 15. Juli zum Ausdruck bringen, teilte das Außenministerium in Ankara mit.

Pikant könnte das Treffen mit Erdogan werden: Im Mai - zwei Monate vor seiner überraschenden Ernennung zum Außenminister - hatte Johnson Erdogan in einem selbst verfassten Limerick noch als „Wichser“ bezeichnet. Im Monat zuvor hatte Johnson Erdogan „die eiskalte Unterdrückung der türkischen Meinungsfreiheit“ vorgeworfen.

Im vergangenen November hatte der britische Politiker seine Sympathie für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) geäußert, die in der Türkei und der EU auf der Liste der Terrororganisationen steht. Johnson hat türkische Wurzeln: Sein Urgroßvater war aus der Türkei.