Nordkorea zeigt erstmals Flugshow mit Militärgerät
Nordkorea hat gestern erstmals in einer Flugshow in aller Öffentlichkeit seine militärische und zivile Luftflotte präsentiert - auch für ausländische Medien. Bei dem zweitägigen „International Friendship Air Festival“ stiegen über dem neu gebauten Flughafen Kalma nahe der östlichen Hafenstadt Wonsan Militärhubschrauber aus US-Produktion sowie Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart auf.

APA/AFP/Ed Jones
US-Militärhubschrauber vom Typ Hughes MD-500
Hauptsächlich veraltete Kopien
Zu Beginn stiegen US-Militärhubschrauber vom Typ Hughes MD-500 auf, die Nordkorea in den 80er Jahren über ein Drittland gekauft hatte, um US-Exportbeschränkungen zu umgehen. Danach starteten MiG-29-Kampfflugzeuge aus sowjetischer Produktion.
Die MiG-29 gilt als das Flaggschiff der nordkoreanischen Luftstreitkräfte. Der Rest der Flotte besteht im Wesentlichen aus veralteten chinesischen Kopien von Maschinen des Typs MiG-17, MiG-19 und MiG-21. Nach Einschätzung von Experten ist die nordkoreanische Luftwaffe wegen der wenigen Flugstunden für die Piloten und des technischen Rückstands den Luftstreitkräften des südkoreanischen Rivalen deutlich unterlegen.

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MiG-29-Kampfflugzeug aus sowjetischer Produktion
Ständiges Säbelrasseln
Die Flugshow fand nur knapp zwei Wochen nach dem jüngsten Atomwaffentest Nordkoreas statt. Wegen seiner fortgesetzten Atomwaffen- und Raketentests verhängte der UNO-Sicherheitsrat gegen Nordkorea mehrfach Sanktionen, die unter anderem die Versorgung mit Treibstoff für die Luftfahrt betreffen.
In New York kündigte Nordkoreas Außenminister inzwischen einen weiteren Ausbau der atomaren Schlagkraft seines Landes an. Ri Yong Ho erklärte bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung: „Eine Atommacht zu werden, ist die Politik unseres Staates.“ Sein Land werde weiterhin daran arbeiten, seine mit Atomwaffen ausgestattete Armee „sowohl quantitativ als auch qualitativ“ zu stärken. Das nordkoreanische Atomprogramm sei das einzige Mittel, um sich gegen die „Drohungen“ der USA zu verteidigen.