San Sebastian: Goldene Muschel an chinesisches Drama
Das chinesische Drama „I am not Madame Bovary“ hat gestern Abend die Goldene Muschel auf dem 64. Internationalen Filmfestival von San Sebastian gewonnen. Der chinesische Starregisseur Feng Xiaogang erzählt darin die skurrile Geschichte von Li Xuelian, einer Cafebesitzerin, und ihrem Ehemann Qin Yuhe, einem Lastwagenfahrer.
Für ihre Darstellung von Li Xuelian wurde Fan Binbing mit der Silbernen Muschel als beste Schauspielerin geehrt. Unterdessen erhielt Eduard Fernandez für seine beeindruckende Interpretation des Spions Francisco Paesa in dem spanischen Festivalbeitrag „El hombre de las mil caras“ („Smoke and Mirrors“) die Auszeichnung als bester Schauspieler.
Regiepreis an Hong Sang-soo
Der diesjährige Regiepreis ging an den bekannten südkoreanischen Filmemacher Hong Sang-soo für sein Drama „Yourself and yours“. Im „New Directors“-Wettbewerb setzte sich Sofia Exarchou mit ihrem griechisch-türkischen Festivalbeitrag „Park“ über die deprimierende Hinterlassenschaft der Olympischen Spiele 2004 in Athen durch.
Der diesjährige Jurypreis wurde gemeinsam an den argentinischen Gaucho-Film „The Winter“ und die schwedische Produktion „The Giant“ vergeben. Zum besten Drehbuch wurde die Arbeit von Isabel Pena und Rodrigo Sorogoyen für den spanischen Krimi „Que Dios nos perdone“ („Gott vergebe uns“) gekürt.
„Toni Erdmann“ ging leer aus
Die deutsch-österreichische Produktion „Toni Erdmann“ von Maren Ade, die zum Festivalbeginn mit dem internationalen Fipresci-Filmkritikerpreis als bester Film des Jahres ausgezeichnet wurde, ging im Rennen um den beliebten Publikumspreis allerdings leer aus. Hollywood-Star Richard Gere verlieh die Auszeichnung an „I, Daniel Blake“ von Ken Loach, Gewinner der letzten Goldenen Palme in Cannes.
San Sebastian im spanischen Baskenland gehört mit Berlin, Cannes und Venedig zu den wichtigsten und größten Internationalen Filmfestivals der Welt.