Themenüberblick

Weiter Warten auf Umsatzzahlen

Apple ist es offenbar gelungen, sich fest im Uhrengeschäft zu etablieren. Aber der Versuch, mit einer goldenen Version das Geschäft mit teuren Luxusuhren aufzumischen, schlug fehl. Jetzt zieht Apple die Konsequenzen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die goldene Apple Watch hatte bereits im vergangenen Jahr für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Schließlich wurde hier ein stolzer Preis von über 10.000 Euro für etwas verlangt, das als Technologieprodukt absehbar schnell überholt sein würde. Die übereinstimmende Meinung war, dass die Apple Watch mit einem Gehäuse aus 18-karätigem Gold etwas für Leute sei, die nicht wissen, wohin mit dem Geld.

Keramik ersetzt Gold

Jetzt gesteht Apple ein, dass der Versuch, in diesem Preisbereich mit der Schweizer Uhrenbranche mitzuspielen, gescheitert ist. Mit dem neuen Modell wurde die goldene Version in der Modelllinie „Edition“ durch eine neue Variante aus Keramik ersetzt. Sie ist bereits ab 1.449 Euro zu haben.

Zugleich bedeutet das nicht, dass die Apple Watch den klassischen Uhrmachern keine Probleme macht. Apple sei mit der Uhr inzwischen beim Umsatz zur Nummer zwei in der Branche nach Rolex geworden, sagte Konzernchef Tim Cook, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Damit habe Apple Marken wie Fossil, Omega und Cartier überholt.

Marktforscher bleiben abwartend

Die Apple Watch werde noch auf Jahre der Marktführer bei Computeruhren bleiben, prognostizieren Analysten. Für dieses Jahr rechnen sie mit einem Marktanteil von gut 52 Prozent und 10,5 Millionen verkauften Apple-Uhren. Bis 2020 werde die Zahl der Verkäufe nach ihrer Schätzung auf rund 24 Millionen Geräte steigen, während der Marktanteil auf rund 44 Prozent sinken werde. Zugleich erwarten die Analysten, dass die diversen Hersteller von Uhren mit dem Google-System Android von 22 auf 42 Prozent Marktanteil vorrücken.

Grundsätzlich gehen die Marktforscher davon aus, dass sich Computeruhren nur langsam einen Platz im Alltag erobern und einfache Fitnessbänder noch über Jahre ein Wachstumsmarkt bleiben werden. In diesem Jahr werde der Smartwatch-Absatz um 3,9 Prozent auf 21,5 Millionen Geräte steigen, prognostizierte die Marktforschungsfirma IDC.

Zugleich dürften 80,7 Millionen einfache Bänder verkauft werden, auf denen Apps anderer Entwickler laufen können. Diese Fähigkeit betrachten die Marktforscher als zentrales Unterscheidungsmerkmal einer Smartwatch.

Aus dem Stand Marktführer

Apple war mit seiner im Frühjahr gestarteten Uhr aus dem Stand zur Nummer eins auf dem Markt geworden. Das anfängliche Interesse ließ sich aber zunächst nicht aufrechterhalten: Nach IDC-Schätzung sanken die Verkäufe von 3,6 Millionen im Startquartal binnen eines Jahres auf 1,6 Millionen im zweiten Vierteljahr 2016. Jetzt dürfte die neue Version den Absatz im Weihnachtsgeschäft ankurbeln. Bei einfachen Bändern ist Fitbit die Nummer eins mit etwa 25 Prozent Marktanteil.

Links: